TV, Internet und eigener Content

Rovi vereint digitale Inhalte auf einer Plattform

20.07.2009
Von pte pte
Der US-amerikanische Software-Hersteller Rovi (vormals Macrovision) lässt in der Entertainment-Branche mit einer innovativen Produktvorstellung aufhorchen.

Rovi plant die Einführung eines Digital Media Guide, der Inhalte aus TV, Internet und dem persönlichen Medienarchiv des jeweiligen Nutzers auf einer grafischen Oberfläche zusammenführen soll. Mit "Liquid", so der vorläufige Name der Software, soll das beinahe unendliche Angebot an Online-Content auf jene Medieninhalte beschränkt werden, die für die Nutzer tatsächlich von Interesse sind.

In puncto Aufbau ist "Liquid" in drei grundlegende Bereiche unterteilt. Der erste ist ein interaktiver TV-Guide, der zusätzliche Informationen und Playback-Optionen zu herkömmlichen TV-Inhalten bietet. Mit der zweiten Komponente soll der Nutzer Zugriff auf Breitband-Dienste wie dem Gratis-Internetradio Slacker Radio, die kostenpflichtigen Online-Videothek CinemaNow oder auf YouTube XL, der Großbild-Version der populären Video-Seite, erhalten. Rovi gab außerdem bekannt, eine Kooperation mit der OnDemand-Videothek Blockbuster abgeschlossen zu haben, um auch diesen Dienst in "Liquid" anzubieten. Im dritten Bereich der Oberfläche des Guides können die Nutzer schließlich auf persönliche Mediendokumente wie Fotos oder Musikdateien zugreifen und mit anderen teilen. Durch die Integration des Social Networks Flixster erhält der Nutzer zudem die Möglichkeit, Filme zu bewerten und kann sich darüber ebenfalls mit anderen Nutzern austauschen. Fred Amoroso, CEO von Rovi, verkündet in einer Pressemitteilung nicht ohne Stolz: "Durch die Zusammenführung von verschiedenen digitalen Mediengattungen in eine einzige interaktive und personalisierte Quelle, setzen wir bei Home Entertainment neue Maßstäbe."

"Liquid" soll den US-Herstellern von Unterhaltungselektronik ab Anfang 2010 als Gesamtpaket und in Form individueller Module angeboten werden. Einige Fragen bleiben in Bezug auf den Media Guide jedoch noch offen. So sind noch keine Unternehmen bekannt, die planen, die Software auf ihren TV-Geräten zu integrieren. Offen bleibt ebenfalls, welche Online-Dienste tatsächlich zur Verfügung stehen werden. Das gelungene optische Design von "Liquid" kann jedoch als vielversprechender Faktor für die Markteinführung zu Beginn des nächsten Jahres gewertet werden. (pte)