Infocorp-Analyse sagt 100 Prozent mehr Umsatz für 1995 voraus

Rosige Zeiten für Hersteller von Farbdruckern in den USA

02.10.1992

WASHINGTON (vwd/CW) - Fast um 100 Prozent werden die Umsätze für Farbdrucker von 1992 bis 1995 steigen. Einer Untersuchung des kalifornischen Marktforschungsinstitutes Infocorp aus Santa Clara zufolge sollen trotz rapide sinkender Einzelhandelspreise 1995 2,4 Milliarden Dollar (1992: 1,25 Milliarden Dollar) mit dieser Printer- Kategorie umgesetzt werden.

Die Einzelhandelspreise für Farbdrucker bröckelten in den USA in den vergangenen Jahren erheblich: Modelle, die 1987 noch 20 000 Dollar kosteten verkauften die Hersteller 1991 für 10 000 Dollar, ein Jahr darauf reduzierte sich der Preis wiederum um die Hälfte. Einfache Farbdrucker kann man heutzutage bereits für etwa 500 Dollar kaufen.

Problematisch bei den in den USA in erster Linie vertriebenen Vierfarben- Tintendruckern ist vor allem, daß diese noch mit Spezialpapier gefüttert werden müssen, wobei die Druckqualität noch Wünsche offen läßt.

Tintenstrahl- Drucker ohne Spezialpapier

Um dem entgegenzuwirken, haben Unternehmen wie Tektronix aus Beaverton, Oregon, oder Dataproducts in Woodland Hills, Kalifor -nien, Tintendrucker präsentiert, die nicht mehr Flüssigtinte verwenden Die Drucker können dank der zum Einsatz kommenden Festtinte auch gewöhnliches Papier farbig bedrucken, wobei die Druckergebnisse gegenüber denen auf Spezialpapier erheblich besser sein sollen.

Anspruchsvoller in der Qualität, dafür aber auch erheblich teurer als Tintendrucker sind Wachs- Thermal- Drucker. Nach Meinung der Marktforscher aus Santa Clara seien sie vor allem auch für die Herstellung von Reproduktionen sowie von Klarsichtfolien die "optimale Lösung". Allerdings kosten diese Drucker ab 3 000 Dollar aufwärts.

Die optimistische Infocorp Prognose gilt für Laser-Farbkopierer, die als Drucker eingesetzt werden können, allerdings nicht. Wie beispielsweise das Beratungsunternehmen MWA Consulting aus dem kalifornischen Palo Alto herausgefunden haben will, stehen vor allem der hohe Einstiegspreis von 35 000 Dollar einer Marktakzeptanz dieser Multitalente entgegen. MWA geht zudem davon aus, daß der Preis für diese Kopierer- Drucker in den nächsten Jahren nicht unter 10000 Dollar rutschen wird.

Noch teurer kommt Käufern die Farbsublimations- Technologie: Tektronix stellte vor kurzem einen nach diesem Verfahren arbeitenden Farbdrucker mit 8 MB Speicher vor, der knapp 10 000 Dollar kostet. Wettbewerber wie Mitsubishi, Rasterops oder GCC Technologies liegen preislich momentan noch deutlich über dem Tektronix- Angebot. Allerdings sollen mit der Farbsublimations-Technologie die momentan besten Farbdruckresultate erzielbar sein.

Bei diesem Gerätetyp wirkt aber nicht nur der hohe Kaufpreis als Hemmschuh. Vor allem die nachfolgenden Kosten für Spezial -papier sowie -farben sind nicht von Pappe: Pro Druckseite muß der Anwender heutzutage noch mit Kosten rechnen, die zwischen drei und fünf Dollar liegen. Außerdem sind die Drucker noch sehr langsam, so daß Hersteller bei diesem Typ die Druckgeschwindigkeit in Minuten pro Seite und nicht- wie üblich- umgekehrt angeben