Neues Grafiksystem von Siemens

"Rollende" Bilder auf dem Farbdisplay

19.10.1977

MÜNCHEN (uk) - Als integriertes Hard-/ Softwaresystem für die interaktive Prozeßführung und -überwachung stellte Siemens auf der Interkama in Düsseldorf seine neue Grafik-Bildschirmeinheit 3977 vor. Das minicomputer-gesteuerte Displaysystem erlaubt die - auch gemischte Darstellung von Kurven, Grafiken und Texten in acht frei wählbaren Farben auf bis zu vier frei adressierbaren Monitoren. Als Verbesserung gegenüber seinen bisherigen Modellen nennt Siemens die Erweiterung der Bildschirmformate auf 24, 32 und 48 Zeilen bei 64 oder 80 Spalten. Neben der Technik einzeln anwählbare Teilbilder auf verschiedenen Bildschirmen darzustellen, kann an dem neuen Siemens-Display auch im sogenannten "Rolling map"-Verfahren gearbeitet werden Dabei wird auf einem Bildschirm - vergleichbar einem Blick durchs Fenster - der Ausschnitt eines Gesamtbildes dargestellt. Bei Bedarf bewegt der Bediener dieses "Fenster" kontinuierlich über das Bild, um interessierende Anlagenteile, Meldungen oder Kurven zu überprüfen. Dadurch sollen selbst komplexe Anlagebilder oder umfangreiche Datenmengen übersichtlich wiedergegeben werden können. Besondere Aufmerksamkeit bei der Entwicklung des Systems widmete Siemens - so die Pressemitteilung - der Möglichkeit, "daß der Bediener im Echtzeitbetrieb über den Bildschirm in das dargestellte Prozeßgeschehen eingreifen kann". So können neben der allgemein üblichen alphanumerischen Tastatur weitere Eingabegeräte wie Steuerknüppel, Lichtgriffel, Kurztelegrammtastatur und Ausgabe-Möglichkeiten wie Datenausgabefeld und Hardapy-Geräte angeschlossen werden. Ferner erlaubt die Minicomputer-Steuerung und ein Softwarepaket den interaktiven Dialog mit dem Siemens-Prozeßrechner-System 300. Damit wird interaktives Konstruieren von grafischen Symbolen und Bildern sowie die Verwendung von virtuellen Tastaturen möglich; außerdem können über eine Schnittstelle zu Anwenderprogrammen Bilder aktualisiert, Meldungen, Grafiken und Kurven ausgegeben sowie Bedienungsanweisungen geführt werden.

Die neue Siemens-Grafik-Bildschirmeinheit 3977 kostet je nach Ausbaustufe zwischen 40000 und 100000 Mark.

Information: Siemens AG, Zentralstelle für Information, Postfach 103, 8000 München 1