Servicequalität wird durch Prioritätsvergabe an Applikationen sichergestellt

Rohrfrei-Tool öffnet verstopften Zugang ins Internet

22.02.2008
Von pte pte
Das US-Softwareunternehmen Propel hat mit "Personal Bandwidth Management" (PBM) eine Applikation veröffentlicht, mit der die Nutzung der Internetverbindung eines Rechners effizienter gestaltet werden kann.

Dabei nutzt das Programm ein Klassifizierungsschema und vergibt Prioritätsstufen für bestimmte Applikationen. Zeitkritischen Anwendungen wie VoIP, IPTV oder Gaming-Software wird dabei der Vorzug gegeben, während anderen Programmen nur ein eingeschränkter Zugriff auf die Webverbindung erlaubt wird. Nebeneffekt von PBM ist, dass dem User ressourcenfressende Programme sowie Malware aufgezeigt werden. "Oft verstopfen viele verschiedene Programme die Verbindung zum Web, von denen der Benutzer gar nicht weiß, dass sie aktiv sind. Diese verbrauchen zusätzlich zu Browsern, VoIP oder E-Mail Bandbreite und verlangsamen das System", erklärt Dave Murray, CEO von Propel. PBM schlichtet den Konkurrenzkampf zwischen den Programmen. Die Software ist allerdings nicht das erste Programm, das die Diskussion über im Web zur Verfügung stehende Bandbreite auf den privaten Rechner daheim herunterbricht. Bisherige Lösungen wären jedoch sehr komplex und es war erforderlich, dass sie mit Ports, Protokollen und Paketdaten umgehen konnten, so Murray.

PBM stelle dazu eine leichtgewichtige Alternative dar. Die Software überwacht den Task Manager und überprüft alle Programme, die im Hintergrund des Betriebssystems laufen. PBM wirke besonders effektiv bei VoIP-Applikationen. Erreicht den User ein IP-Telefonat während er gerade Dateien hoch- oder herunterlädt, so konkurrieren die beiden Anwendungen üblicherweise um die vorhandene Bandbreite. Der Endeffekt dieses Wettkampfes ist meist ein Qualitätsverlust beim Telefongespräch. Bei der Propel-Software kommt nun ein Modell zur Anwendung, das zeitsensiblen Programmen den Vorzug gibt. Die höchste Priorität genießen dabei Sprachanwendungen vor Spielen und Videos. Zurückgestellt werden dagegen Browser, E-Mail-Clients, Software-as-a-Service-Applikationen und der Datenverkehr von P2P-Programmen.

PBM protokolliert den Datenverkehr laufend mit. Der User kann sich somit jederzeit einen Überblick über die Programme verschaffen, welche die Webverbindung nutzen. Durch tägliche Reports können zudem verdächtige Programme beobachtet und auf diese Weise Sicherheitsrisiken wie Mal- und Spyware identifiziert werden. Das Programm liegt derzeit in einer reinen Endkundenversion zum Preis von 30 Dollar vor, allerdings will Propel die Software später auch ISPs zur Verfügung stellen. (pte)