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Roger Billings prozessiert nicht länger gegen Novell

20.08.2004

Vor gut zwölf Jahren verklagte Roger Billings die Firma Novell auf 220 Millionen Dollar Schadenersatz. Novell, so Billings, habe mit "Netware" seine Ideen für das Konzept eines Fileservers gestohlen und sein bereits 1987 zugeteiltes Patent für Client-Server-Computing ("Funcitionally Structured Distributed Database Processing System") verletzt. Im Mai dieses Jahres wies ein Berufungsgericht in Washington, D.C., diese Klage ab und erhielt dabei die Entscheidung des US-Patentamts aufrecht, das Billings Patent für ungültig erklärt hatte. Billings hätte das Verfahren nun theoretisch noch vor den US-amerikanischen Supreme Court bringen können. Er hat sich aber nun dagegen entschieden und will sich nur mehr um seine Firma Wideband, Forschung an wasserstoffgetriebenen Autos und die Mormonen-Absplitterung Church of Jesus Christ in Zion kümmern.

Billings hatte sich 1993 außergerichtlich mit dem Novell-Anwender Bank of America geeinigt und von dem Geldinstitut für dessen Einsatz von 100 Netware-Servern 125.000 Dollar erhalten. Novell weigerte sich indes, seinen Rechtsstreit ebenfalls beizulegen; ein Gericht wiederum lehnte die Forderung Novells ab, die Klage abzuweisen. Anschließend versuchte die Firma aus Provo, Utah, Billings in Misskredit zu bringen - unter anderem mit dem Verweis darauf, dass dieser für die von den Mormonen propagierte Polygamie eintrete. Außerdem bemühte sich Novell, eine von Billings gegründet Universität schlecht zu machen.

Billings Vorwürfe wies Novell unter Hinweis auf den Stand der Technik zurück - zu dem Zeitpunkt, als Netware auf den Markt kam, hätten sich bereits auch andere Unternehmen mit Netzen beschäftigt, beispielswiese Xerox oder Datapoint. (tc)