Mondlandung

Roboter sollen Landeplatz auf dem Mond bauen

02.03.2009
Von pte pte
Spaceward ho: Roboter sollen einen sicheren Landeplatz in unmittelbarer Nähe einer zukünftigen NASA-Mondbasis vorbereiten.

Ohne die geeignete Gestaltung eines Landeplatzes würde seine Nutzung die geplanten Gebäude der Mondstation durch den Beschuss mit losem Material von der Mondoberfläche gefährden. Wie geeignete robotische Wegbereiter für die Aufgabe aussehen könnten, hat das Unternehmen Astrobotic mithilfe technischer Unterstützung der Carnegie Mellon University im Auftrag der NASA studiert. Für sie kommen entweder Roboter zum Aufbau einer Art Böschung oder aber zum Pflastern des Landeplatzes in Frage.

Die NASA will in den 2020ern eine Mondbasis in Betrieb nehmen, doch die Logistik ist ein Problembereich. "Für einen effizienten Güterverkehr muss der Landeplatz nahe an den Mannschaftsquartieren und Laboren liegen", erklärt William Whittaker, Chairman und CTO bei Astrobotic und Robotikprofessor an der Carnegie Mellon. Jeder Start und jede Landung einer Rakete werde aber körniges Material der Mondoberfläche vom Landeplatz wegschießen lassen, das praktisch wie ein Sandstrahl auf die Basis einwirken würde, so Whittaker. Dass der lose Mondgrund für die Raumfahrt ein gewisses Risiko darstellt, ist bereits aus der Praxis bekannt. "Der Mondstaub war schon bei den Apollo-Missionen ein Problem", meint Harald Hiesinger, Professor am Institut für Planetologie der Universität Münster, im Gespräch mit pressetext. Beispielsweise mussten aufgrund der Scheuerwirkung des Materials die Gelenke der damals genutzten Raumanzüge leicht verändert werden.

Um die geplante Mondbasis zu schützen, soll der Landeplatz mit Robotern geeignet präpariert werden, wobei die Astrobotic-Studie zwei Ansätze aufzeigt. Zwei Rover von je etwa 150 Kilogramm Gewicht könnten in weniger als sechs Monaten eine Böschung rund um den Landeplatz aufbauen, um den Sandstrahl-Effekt abzublocken, so der eine Ansatz. Alternativ wären kleine Roboter geeignet, um den Mondboden nach Steinen zu durchkämmen und diese zu sammeln, so Astrobotic-CEO John Kohut. Damit könnte ein fester Landeplatz gepflastert werden, wodurch eine schützende Böschung eventuell nicht nötig wäre. "Um den besten Zugang zu finden, sind robotische Erkundungsmissionen erforderlich, die vor Ort Informationen über die Bodenbeschaffenheit sammeln", betont Kohut. Das umfasst auch die Frage, ob etwa Steine geeigneter Größe zu finden sind.

Astrobotic selbst hofft, bereits im Dezember 2010 einen eigenen Roboter auf dem Mond zu landen. Geplant ist, den Landeplatz der Apollo-11-Mission zu erforschen und damit den Ort von Neil Armstrongs historischem "kleinen Schritt für einen Mann". Damit will sich Astrobotics den Google Lunar X Prize sichern. Für dieses mit 20 Millionen Dollar dotierte Roboter-Rennen zum Mond sind derzeit 16 Teams offiziell gemeldet. (pte)