CeBIT

Roboter mit Herz

05.03.2009
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Technik mit Gefühl

Fraunhofers iPoint 3D-System ermöglicht berührungslose Interaktionen mit digitalen Anwendungen. (Quelle: Fraunhofer-Institut)
Fraunhofers iPoint 3D-System ermöglicht berührungslose Interaktionen mit digitalen Anwendungen. (Quelle: Fraunhofer-Institut)
Foto: Fraunhofer-Institut

Geräte, die den Menschen verstehen und sich geradezu in ihn "einfühlen" können, dominieren den Future Parc 2009. Fraunhofers System iPoint 3D erkennt berührungslos die Bewegungen der Nutzer und ermöglicht die Bedienung von Spielen, 3D-Modellen und Multimedia-Anwendungen mittels einfacher Gesten.

It's a kind of web magic

Dass das semantische Web nicht mehr allzu fern ist, zeigt die Arbeitsgruppe Semantische Technologien der Universität Ulm mit ihrer Suchmaschine SEM Search. Per Sprache steuert der Anwender die Software, die die Suchbegriffe von sich aus in einen inhaltlich sinnvollen Kontext setzt und beispielsweise verallgemeinernde Erklärungen generischer Begriffe herausfiltert, um die qualitativ besten Ergebnisse zu erzielen.

Das "Web 3.0", das Internet der Dinge und Dienste, spielt auch am Stand des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) eine gewichtige Rolle. SemPROM ist ein semantisches digitales Produktgedächtnis, das aus einer Kooperation von SAP, Siemens und dem DFKI hervorgegangen ist. Auf RFID-Tags speichert das SemPROM-System Infos über Produkte und macht sie einfach für jeden zugänglich: Von der Fräsung des Firmenlogos in das Tag über die Abfüllung von beispielsweise medizinischen Tabletten bis hin zur ständigen Selbst-Qualitätskontrolle in der Apotheke - der gesamte Lebenszyklus der Pille ist jederzeit überall nachvollziehbar.

KI-nderspiel

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) möchte mit dem Computerspiel "Gorge" schon Kindern begreiflich machen, was Künstliche Intelligenz (KI) ist und welche Möglichkeiten, aber auch Gefahren sie birgt. Die jungen Spieler erfahren mit dem Spiel etwas über ihren eigenen Charakter und dessen Einfluss auf die KI. Gorge ist ein Forscherspiel, in dem die Kinder selbst bestimmen, ob sie ihre Gegner ausnutzen oder ihnen zur Hilfe kommen wollen. Sie schlüpfen quasi selbst in die Rolle des "anzulernenden" KI-Computers und können so besser nachvollziehen, wie KI-Systeme arbeiten. Für das IDMT bietet sich mit Gorge gleichzeitig die Möglichkeit, das Verhalten der jungen Spieler zu erforschen und in ihre KI-Entwicklungen beispielsweise für komplexere Computerspiele einfließen zu lassen.