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Riesenverluste bei Razorfish

16.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Internet-Dienstleister Razorfish, einstiges Vorzeigeunternehmen der "New Economy", hat für sein abgeschlossenes zweites Fiskalquartal einen Nettoverlust von 137,1 Millionen Dollar oder 1,40 Dollar pro Aktie ausgewiesen nach einem Nettogewinn von 5,1 Millionen Dollar oder fünf Cent je Anteilschein im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Abzüglich einmaliger Belastungen liegt der Fehlbetrag bei 3,7 Millionen Dollar oder vier Cent pro Aktie nach einem Profit von 7,3 Millionen Dollar oder fünf Cent je Anteilschein im Vorjahresquartal. Die Analysten hatten laut First Call/Thomson einen Proforma-Verlust von fünf Cent pro Aktie erwartet. Die Einnahmen von Razorfish gingen im Jahresvergleich von 76,6 Millionen Dollar um 62 Prozent auf 28,7 Millionen Dollar zurück.

Razorfish hat im Laufe des zweiten Quartals massiv Stellen abgebaut. Insgesamt 600 Mitarbeiter wurden entlassen, außerdem zwei Niederlassungen in Helsinki und Mailand dicht gemacht. Zu Beginn dieses Monats beschäftigte das Unternehmen noch 670 Menschen, davon 510 Consultants. Erfreuliche Nachrichten gab es aber auch: Im Berichtszeitraum konnte Razorfish nach eigenen Angaben eine Reihe prominenter Neukunden gewinnen, darunter Glaxo Smithkline, Ikea, die Bayerische Landesbank und UK Channel Four.