Kompaktkamera mit Wechselobjektiv

Ricoh GXR im Test

11.12.2009
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Die Ricoh GXR steht für ein neues Kamerakonzept - die Kompaktkamera setzt Objektivmodule ein. Bisher gibt's eine 50mm-Makro-Linse und ein 24-72mm-Zoom. Lesen Sie den Test.

Ricoh GXR: Testbericht

Im Gegensatz zu einer Spiegelreflexkamera, bei der Sie lediglich das Objektiv austauschen können, verwendet die Ricoh GXR Wechselmodule, die aus Objektiv, Sensor und Bildprozessor bestehen. Auf diese Weise will der Hersteller gewährleisten, dass alle drei Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Außerdem lassen sich auf jedem Wechselmodul über einen Adapterring Filter, Konverter und anderes optionales Zubehör anbringen. Der Body der Ricoh GXR bringt sämliche Bedienelemente mit, etwa ein 3-Zoll-Display und den Aufklapp-Blitz.

Bildqualität: Wir haben die Ricoh GXR mit dem Zoom-Modul S10 24-72 mm getestet. Dabei ermittelten wir einen für eine 10-Megapixel-Kamera hohen mittleren Wirkungsgrad. Auch die Auflösung war positiv zu bewerten, sie verlief bei kurzer, mittlerer und langer Brennweite nahezu identisch. Allerdings verlor die Ricoh GXR zum Bildrand hin um etwa 15 Prozentpunkte an Auflösung, was aber noch okay ist.

Was das Bildrauschen angeht, so fanden wir bei ISO 100 bereits vereinzelt Bildfehler. Ab ISO 800 war das Bildrauschen dann deutlich sichtbar. Die Eingangsdynamik war sehr hoch, so dass die Ricoh GXR auch kontrastreichere Motive darstellt, ohne dass Lichter ausbrennen beziehungsweise Schatten absaufen. Die Ausgangsdynamik, die die Anzahl der Helligkeitsstufen zwischen den hellsten und dunkelsten Bildbereichen beschreibt, war dagegen nur ausreichend. Die Helligkeit wiederum war sehr gleichmäßig.

Die Gehäuserückseite ist aufgeräumt und übersichtlich strunkturiert
Die Gehäuserückseite ist aufgeräumt und übersichtlich strunkturiert

Handhabung: Zum Anbringen der Module verwendet Ricoh bei der GXR einen Schiebemechanismus, den Sie über einen Knopf lösen. Das Wechseln der Module funktionierte im Test einwandfrei und hat gegenüber Spiegelreflexkameras mit ihren Wechselobjektiven den Vorteil, dass alle Teile geschlossen und damit nicht anfällig für Staub sind. Ab Werk sind sämliche Anschlüsse mit einer Abdeckung geschützt, da Body und Module getrennt geliefert werden.

Der Body der Ricoh GXR macht einen sehr robusten und wertigen Eindruck. Allerdings ist die Kombination Body/Modul nicht gerade ein Leichtgewicht: Mit 361 Gramm reiht sich die Ricoh GXR bereits in die Gewichtsklasse der Bridge-Kameras ein. Dafür ist die GXR, wie von Ricoh gewohnt, rasend schnell und sehr intuitiv zu bedienen. Wem das 3-Zoll-Display zum Fotografieren nicht reicht, kann sich für stolze 249 Euro den elektronischen Aufstecksucher VF-2 dazukaufen, der am Blitzschuh befestigt wird.