Ricke-Nachfolger steht bereit

30.10.2006
Vodafone-Vorstand Thomas Geitner gilt als Favorit für den CEO-Posten der Deutschen Telekom, falls Kai-Uwe Ricke das Unternehmen verlässt.

Die Spekulationen um die Zukunft von Telekom-Chef Ricke haben neue Nahrung bekommen. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge strebt Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel einen Kompromiss an: Rickes Vertrag werde zwar wie üblich ein Jahr vor Ablauf vorzeitig verlängert, allerdings nicht wie vorgesehen um fünf, sondern nur um drei Jahre. Erfülle er im Jahr 2010 die Umsatz- und Renditeziele, verlängere sich der Kontrakt bis 2012. Zumwinkel will dem Aufsichtsrat seinen Vorschlag auf der nächsten Sitzung des Gremiums am 5. Dezember präsentieren. Sollte Ricke den Entwurf ablehnen, so die Zeitung, stehe mit Thomas Geitner, bis Jahresende noch Vodafone-Vorstand für Innovationen, ein Nachfolger bereit (siehe auch "Vorstand Geitner verlässt Vodafone nach neuem Umbau").

Ricke ist nach dem heftigen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr 2006 in die Kritik der Aktionäre geraten. Zudem haben die enorme Abwanderung der Festnetzkunden zur Konkurrenz und die dürftige Jahresprognose die Anleger enttäuscht. Allen voran die Investment-Gesellschaft Blackstone, die im vergangenen Frühjahr mit 4,5 Prozent bei der Telekom eingestiegen ist, beklagt den rasanten Wertverlust ihrer Anlage. Die Telekom nannte den Bericht eine "lupenreine Spekulation". (jha)