Richtiges Leben im Falschen: Virtuelle Welten boomen im Internet

08.11.2006

Bezahlt wird in der Online-Welt Second Life in so genannten Linden-Dollars. Innerhalb von 24 Stunden geben die Bewohner dort schon mal rund 600.000 Dollar aus. Linden-Dollars lassen sich in echte Dollar umtauschen - rund 300 Linden kosten einen US-Dollar. „Wir haben vor ein paar Monaten 27 Millionen Linden Dollar verkauft, genug, um eine Million Yuan zu bekommen“, sagt Anshe. „Meine Firma macht also offiziell dieses Jahr richtig viel Gewinn, ganz legal.“

Bunte Parallelwelten haben im Internet Hochkonjunktur - auch in Deutschland. Rund 14.000 deutsche Spieler sind zum Beispiel im Second Life als Bewohner registriert, Tendenz deutlich steigend. Eine deutsche Version der virtuellen Welt ist bei der kalifornischen Entwicklerfirma Linden Labs in Planung. Der T-Online Venture Fund hat wiederum in die südkoreanische Parallelwelt Cyworld investiert. Ob und wann ein deutsches Angebot entstehen wird, stand aber noch nicht fest.

Virtuelle Marktplätze, in denen die Besucher in Gestalt so genannter Avatare flanieren können, gibt es seit vielen Jahren. Dank immer schnellerer Internet-Verbindungen und ausgefeilter Grafik entwickeln sich die Parallelwelten vor allem in Asien mittlerweile zu verblüffenden Internet-Phänomenen. In Südkorea etwa besuchen mehr als ein Viertel der Einwohner regelmäßig den Cyberspace.