Home Networking/Kommentar

Richtfest für das vernetzte Haus?

21.01.2000

Immer lauter ist es zu hören: Hersteller wie Sun, Microsoft, Hewlett-Packard (HP) und neuerdings auch das auf Profinetze spezialisierte Cisco Systems entdecken die Vernetzung privat genutzter Geräte als lukratives neues Geschäftsfeld. Die Consumer Electrincs Show in Las Vegas Anfang dieses Monats zeigte dies nur all zu deutlich. Um die Kunden zu ködern, preisen die genannten Firmen die Vorzüge der allumfassenden Digitalisierung in den höchsten Tönen. Diese Entwicklung, so wollen sie uns glauben machen, eröffnet den Weg in eine bequemere, bessere Zukunft.

Unbestritten, es hat Vorteile, wenn Hausgeräte dem Servicetechniker via Internet von sich aus Bescheid geben, bevor sie den Dienst versagen. Auch die Erleichterungen, die die Steuerung mehrerer Geräte von einem Punkt aus oder die Gebäudeautomatisierung mit sich bringen, dürften nicht zuletzt behinderten oder alten Mitmenschen den Alltag um einiges angenehmer machen.

Doch noch sind wir alle ein gutes Stück von der Realisierung dieser hochtrabenden Pläne entfernt. Die Entwicklung wird derzeit nicht zuletzt dadurch gebremst, dass jeder Hersteller versucht, sich ein möglichst großes Stück dieses lukrativen Zukunftsmarkts zu sichern, sprich: Es mit eigenen Technologien zu besetzen. Doch das ist falsch, hat doch die Entwicklung des Internet vor allem gelehrt, dass die Anwender offene, standardbasierte Lösungen wollen.

Letztlich ist es gerade dem privaten Nutzer nämlich vollkommen egal, ob das intelligente Hausnetz nun auf Basis von Jini oder Universal Plug and Play läuft. Auch die Frage, ob die Geräte darin über Infrarot, Stromkabel oder via Bluetooth kommunizieren, wird ihn mit Sicherheit kalt lassen - nur funktionieren sollte es eben, sonst fällt das Richtfest für das intelligente Haus und die Heimvernetzung ins Wasser. ave