Rich Green kehrt zurück zu Sun

02.05.2006
Mit Rich Green hat Sun Microsystems einen weiteren zwischenzeitlich abtrünnigen Manager zurück ins Unternehmen geholt.

Green werde neuer Softwarechef des kalifornischen Server- und Workstation-Bauers, berichtet der Branchendienst "Cnet". Die Personalie solle demnächst anlässlich der vierteljährlichen Produktvorstellung von Sun offiziell werden.

Green war 1989 zu Sun gekommen und hatte die Firma im Jahr 2004 verlassen. Er wechselte als Executive Vice President of Product Development zur Start-up Cassatt, die Lösungen für das Management großer Server-Gruppen entwickelt. Bei Sun hatte er zuletzt als Vice President für Programmierwerkzeuge den Java-Bereich geleitet und war maßgeblich mit am Zustandekommen des Zwei-Milliarden-Dollar-Kartellvergleichs mit Microsoft beteiligt gewesen (siehe "John Loiacono wird neuer Softwarechef von Sun").

"Das war zu verlockend, um nicht einzuschlagen", kommentierte Green das neue Angebot von Sun. Die Open-Source-Aktivitäten machten das Unternehmen wieder relevant. Der Manager will sich aus dem "sehr großen Portfolio" der Softwaresparte einige fokussierte Prioritäten herauspicken und diese vorantreiben.

Der letzte Executive Vice President von Sun mit Softwareverantwortung war John Loaicono, der im März zu Adobe Systems wechselte (siehe "Sun verliert Softwarechef Loiacono"). Seither hatte der neue Firmenchef Jonathan Schwartz, von 2002 bis 2004 selbst Softwarechef, den Posten kommissarisch übernommen.

Zuletzt war eine Reihe prominenter Sun-Manager nach Zwischenspielen in anderen Firmen zu Sun zurückgekehrt. Chairman Scott McNealy hatte vergangene Woche in einem Interview unter anderem Mitgründer Andy Bechtolsheim, Finanzchef Michael Lehman sowie Peter Ulander und Karen Tegan erwähnt. "Ein Bumerang klopft an meine Tür, wie es scheint, dieser Tage alle fünf E-Mails", scherzte der scheidende CEO.

Zumindest ein Java-Manager kommt aber nicht wieder - Rob Gingell, der zusammen mit Green zu Cassatt gewechselt war und dort nun dessen Posten übernimmt. Gingell war zu Sun Zeiten schwerpunktmäßig für den Aufbau des Java Community Process (JCP) verantwortlich gewesen, in dem Sun gemeinsam mit anderen interessierten Herstellern die Weiterentwicklung von Java festlegt. (tc)