Reality-Check

RFID - was vom Hype übrigblieb

01.07.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Eine "Plug-and-play"-Umgebung, die sich für alle Einsatzzwecke eignet, gibt es allerdings nicht, darin stimmen Experten wie Schenk und Masuhr überein. Jede Anwendung müsse individuell betrachtet und maßgeschneidert umgesetzt werden.

Mangelnde Standardisierung ist eine Ausrede

Ein anderes Hindernis für den RFID-Einsatz entpuppt sich hingegen als Scheinproblem: Wie Fleisch und Masuhr erklären, ist die globale Standardisierung so gut wie abgeschlossen. Das gelte sowohl für den EPC als auch für die unterschiedlich genutzten Frequenzbereiche in Nordamerika, Europa und Asien. Ein Transponder, der dem EPC-Standard entspreche, lasse sich hierzulande im Frequenzband um 868 Megahertz beschreiben und in China im Band um 920 Megahertz auslesen, versichert Masuhr.

RFID-Einsatz heute und morgen

Anwendung

Realität

Potenzial

Massengeschäft (Item-Level-Tagging)

so gut wie nicht genutzt

schwach, kritische Masse notwendig

Supply-Chain-Automatisierung (Paletten, Umkartons)

bislang nur in Einzelfällen

flächendeckender Einsatz dürfte noch zehn Jahre auf sich warten lassen

Sicherung gegen Fälschungen

im Pharmasektor bereits gang und gäbe

gut, relativ schwer nachzuahmen

Tracking & Tracing

Immer häufiger eingesetzt

gut, vor allem in einem geschlossenen System

Temperaturkontrolle (Sensortechnik)

wird oft mit Tracking & Tracing kombiniert

nahezu konkurrenzlose Technik

Instandhaltung

schon viele positive Beispiele

stark, bislang unterschätzt

Automatisierung interner Prozesse

Hauptzweck oder Nebeneffekt vieler Projekte

sehr stark, wenn das Management-Konzept stimmt