RFID - die Hoffnung der Branche

04.03.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Was Wunder, wenn sich die Marktbeobachter in ihren positiven Voraussagen überschlagen! Kürzlich veröffentlichte das US-amerikanische Unternehmen In-Stat eine Prognose, wonach die mit den Funketiketten erzielten Einnahmen von 300 Millionen Dollar im vergangenen Jahr auf 2,8 Milliarden Dollar im Jahr 2009 klettern werden. Ihre britischen Kollegen von IDTechex haben errechnet, dass im Jahr 2008 weltweit mehr als 60 Milliarden "Tags" verkauft sein werden. Das Gesamtvolumen des RFID-Marktes im deutschen Handel wird sich nach Angaben von Soreon Research in den kommenden drei Jahren von 106 Millionen auf mehr als eine halbe Milliarde Euro verfünffachen.

Solche Prognosen gehen davon aus, dass der Preis für die Funkchips in den kommenden Jahren drastisch sinken wird - von derzeit etwa 40 auf vielleicht zehn Cent pro Stück. Damit würde es sich lohnen, sie auch auf eine Zahnpastatube zu kleben. Zu den Voraussetzungen für den massenhaften Einsatz der RFID-Technik zählen aber auch technische Verbesserungen hinsichtlich der Lesegenauigkeit und damit der Prozessgeschwindigkeit.

Die weltweite Standardisierung der gespeicherten Informationen in Form des "elektronischen Produkt-Code" (EPC) ist bereits in Angriff genommen - durch das Industriekonsortium EPC Global, zu dem sich sowohl IT-Hersteller als auch große Anwenderunternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen zusammengefunden haben. Zu den heiklen Themen gehört allerdings noch die Einigung auf eine einheitliche Funkwellen-Bandbreite - insbesondere mit den Japanern. Und last, but not least sind auch die Datenschutz-Bedenken verschiedener Verbraucherschutz-Organisationen zu zerstreuen. (qua)

RFID-Aussteller IBM zeigt unter anderem eine Reihe von RFID-Anwendungen an seinen Demopunkten in Halle 1. SAP residiert in Halle 4 und demonstriert dort unter anderem die Airbus-Lösung. Sun Microsystems hat seinen Hauptstand in Halle 1. Die Hersteller von RFID-Lesegeräten ballen sich in der Halle 6. Psion Teklogix demonstriert einen kompletten RFID-Prozess in Halle 6 am Stand B44.