Wirtschaftsminister gegen staatliche Eingriffe bei Kryptotechnik

Rexrodt fördert E-Commerce

14.11.1997

Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt erwartet, daß sich E-Commerce zu einem der wichtigsten Anwendungsfelder der modernen Informations- und Kommunikationstechnik entwickeln wird. Der Minister prognostiziert, daß im Jahr 2000 allein in Deutschland Handelsgeschäfte im Wert von 25 Milliarden Mark über das Internet abgewickelt werden. Das Bonner Ministerium fördert diese Entwicklung mit 25 Millionen Mark. Zehn Millionen Mark gehen in die Einrichtung von regionalen Kompetenzzentren, mit weiteren 15 Millionen sollen Modellprojekte unterstützt werden. Hier hat der Wirtschaftsminister insbesondere Bestell- und Zahlungssysteme im Visier.

Die Initiative reagiert darauf, daß deutsche Firmen das WWW bislang in nur geringem Umfang nutzen. Als Werbemedium ist das Internet bereits akzeptiert, die meisten Unternehmen haben ihre Web-Seite eingerichtet, doch kaum jemand verwendet es als Geschäftsplattform. Dabei wären Internet-Anwender durchaus willig, per Mausklick auf Einkaufstour zu gehen. In den Firmen, und hier insbesondere beim Mittelstand, herrschen allerdings Zweifel über die Sicherheit des Zahlungsverkehrs.

Wie "Blick durch die Wirtschaft" meldet, hat sich der Bundesminister gleichzeitig nachdrücklich gegen staatliche Eingriffe bei der Verschlüsselungstechnik ausgesprochen.