IT & Business Excellence

Perspektiven im Mobile Business

Revolution von unten

25.07.2011
Von Christa Manta

Eine App für jeden Anlass

Ein Trend, der auch die Anbieter von Business-Anwendungen auf den Plan gerufen hat, eine Roadmap für mobile Anwendungen aufzustellen oder sie gar in den Mittelpunkt ihrer Strategien zu stellen. Mittlerweile tummeln sich in den App Stores eine Vielzahl unterschiedlicher Tools für E-Mail und PIM, für Collaboration und Office und sogar schon mobile ERP-, CRM- oder BI-Applikationen. Große Hersteller wie SAP und Oracle, Salesforce.com oder Sage, aber auch kleinere Anbieter, entwickeln einfache Anwendungen wie Reisekostenabrechnung oder Zeiterfassung, speziellere Lösungen wie den Interviewleitfaden für die Personalabteilung und ERP- und CRM-Applikationen für den Vertriebs- oder Service-Mitarbeiter, oder aber komplexere Anwendungen, wie das Dashboard für den Manager, das sich aus BI-Daten speisen.

Mobile Enterprise in den Startlöchern

Beschäftigt sich seit zehn Jahren mit dem Thema Mobility - Nicole Dufft, Geschäftsführerin der Berlecon GmbH.
Beschäftigt sich seit zehn Jahren mit dem Thema Mobility - Nicole Dufft, Geschäftsführerin der Berlecon GmbH.
Foto: Berlecon GmbH

Noch aber bleibt der Einsatz von mobilen Geräten und Anwendungen in den Unternehmen oft hinter seinen Möglichkeiten zurück. "Die Mobilität in der Geschäftswelt hat massiv zugenommen, doch nach Email und den klassischen PIM-Funktionalitäten wie Kalender kommt erst einmal lange nichts," beklagt Nicole Dufft Geschäftsführerin der Berlecon GmbH, die sich schon seit zehn Jahren mit dem Thema Mobility und Business Communications beschäftigt. Dabei gebe es auch im CRM- oder ERP-Umfeld eine Reihe von sehr guten und sicheren Anwendungen. Bei den Unternehmen fehle es aber noch an Strategien, um diese in ihre Prozesse einzubinden und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen abzuleiten.

Oft steht auch, wenn das Thema "flexibler arbeiten" diskutiert wird, der Verdacht der Chefs im Raum, dass die Mitarbeiter ihre Freiheiten zu sehr auskosten. Lungern sie nur unproduktiv auf der heimischen Couch herum, statt fleißig im Büro zu arbeiten? Mitarbeiter befürchten wiederum, dass das Überall-Office ohne die gewohnte Trennung von Heim und Arbeitsplatz auf Dauer zum Burn-Out führen kann. Eine Studie der IT-Beratungsgesellschaft Steria Mummert Consulting kann diese Zweifel entkräften: Mobile Arbeitsplätze steigern die Produktivität um 25 Prozent und senkt die Kosten um 16 Prozent, lautet eines der Ergebnisse. Wer zu Hause, unterwegs beim Kunden oder in anderen neuen Modellen arbeitet, ist um 15 bis 25 Prozent zufriedener als der Kollege im Büro. Häufig kommt der Wunsch nach mehr Mobilität und Flexibilität von den Mitarbeitern selber. Einer Studie des Beraterunternehmens Hewitt Associates zufolge würden vier von fünf weiblichen (79 Prozent) und mehr als zwei Drittel aller männlichen Mitarbeiter (68 Prozent) flexible Arbeitszeiten in Anspruch nehmen.