90prozentige Einsparung von Wartungskosten

Reverse-Engineering ist ein Geschäft mit Zukunft

19.10.1990

LONDON (CW) - Mit Methoden und Werkzeugen des Reverse Engineering lassen sich Wartungskosten im Softwarebereich um etwa 90 Prozent senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Londoner Ovum Ltd. mit dem Titel "Reverse Engineering: Markets, Methods and Tools".

Die Wartung von Software kostet englische Unternehmen laut Ovum ungefähr eine Milliarde Pfund im Jahr. In den USA werden nach Schätzung der Engländer sogar rund 30 Milliarden Dollar für die Programmpflege ausgegeben. Ursache hierfür sei die zeitraubende Auseinandersetzung mit uralten und unvollständigen schriftlichen Dokumentationen. Die einfachste Programmänderung könne unter diesen Voraussetzungen Wochen und sogar Monate dauern.

Mit Methoden und Werkzeugen des Reverse-Engineering wird ein Programm auf der Basis seines Codes analysiert. So lassen sich relativ schnell exakte Aussagen über das Design einer Anwendung und über ihreSchnittstellen machen. Die Ovum-Studie geht davon aus, daß dieser Markt 1990 das noch relativ geringe Volumen von ungefähr 90 Millionen Dollar erreichen wird. Bei einem Wachstum von schätzungsweise 38 Prozent im Jahr dürfte der Marktwert aber bereits 1994 bei etwa 325 Millionen Dollar liegen.

Schon heute kann der Anwender mehr als 30 Reverse-Engineering-Werkzeuge kaufen. Weitere 17 Tools eignen sich zum Teil für das Verfahren. Alle Werkzeuge sind in der 740 Seiten starken und knapp 1000 Pfund teuren Ovum-Studie aufgeführt und im Detail beschrieben.

Informationen: Ovum Ltd., 7 Rathbone Street, London W1P 1AF, Telefon 00 43/712 55 26 70