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Reuters will Tibco-Anteil reduzieren

08.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Daten- und Nachrichtenanbieter Reuters Group Plc. hat seine Vertriebsvereinbarung mit dem Integrationssoftware-Anbieter Tibco geändert und wird seine derzeit 49-prozentige Beteiligung an Tibco mittelfristig reduzieren. Jeglicher Verkauf und Timing hänge von den Marktbedingungen ab, erklärte eine Sprecherin. Reuters habe allerdings nie die Absicht bekundet, seinen Anteil zur Gänze abzustoßen.

Tibco war im 1985 damals noch unter dem Namen Teknekron entstanden und 1994 von Reuters übernommen worden. 1999 wurde ein Teil der Firma in Tibco umbenannt und an der Nasdaq platziert. Zu Zeiten des Hightech-Booms notierten die Tibco-Aktien Anfang 2000 bei bis zu 120 Dollar, zum gestrigen Fixing stand der Kurs bei 5,68 Dollar. Tibco hat angekündigt, es werde eventuell von Reuters verkaufte Anteile im Wert von 100 bis 115 Millionen Dollar binnen zwölf Monaten nach Bekanntgabe der Verkaufspläne selbst aufkaufen.

Reuters hatte im Rahmen eines exklusiven Vertrags das Recht, Tibcos gesamtes Softwareportfolio als Reseller anzubieten und tat dies besonders bei seiner Kernkundschaft im Bereich Finanzdienstleistungen. Tibco kann hier künftig selbst agieren, Reuters behält nur mehr die Software für Risk-Management- und Marktdatensystme im Angebot und will sich künftig verstärkt auf sein Kerngeschäft fokussieren. Analysten befanden diesen Schritt für richtig. In den letzten Jahren seien häufig Zweifel aufgetaucht, ob Reuters nun eine Content- oder Technologiefirma werden wolle. (tc)