Rettungsdienst: Zast spart Zaster

24.11.2004
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Uwe Küll ist freier Journalist in München.

Ähnlich sieht es auf der anderen Seite der Prozesskette aus - in der Datenkommunikation mit den Kostenträgern: Durch die Übermittlung der Rechnungsdaten per EDI werden zukünftig rund 90.000 Euro eingespart - das entspricht 30 Prozent der Druck- und Portokosten. Für Deinert und Sautter war ihre Vorstellung eines durchgängi-gen Forderungs-Managements damit jedoch noch nicht komplett. Schließlich muss die Zast sich auch um die Reklamationen der Kostenträger kümmern. Denn trotz verbesserter Prozesse und Systeme lässt sich ein nachträglicher Klärungsbedarf nicht immer vermeiden, etwa wenn ein Versicherter die Kasse gewechselt hat oder ein Ver-sicherungsfall strittig ist. Relativ häufig sind Reklamationen dann, wenn der Patient selbst die Kosten tragen muss. "In diesen Fällen müssen wir vor allem Aufklärungsarbeit leisten, was die Höhe der Kosten betrifft. Schließlich ist ein Rettungseinsatz keine Taxifahrt. Und wenn der Kunde versteht, warum und wofür er bezahlt, ist er dazu in der Regel auch bereit."

Dem gesamten Einsparpotenzial in Höhe von 771.000 Euro stehen erwartete jährliche Betriebskosten in Höhe von 150.000 Euro gegenüber. Bei der Reklamationsbearbeitung werden die Zast-Beschäftigten heute vor allem durch die integrierte Dokumenten-Management-Funktionalität der eingesetzten ERP-Lösung unterstützt. Sie ermöglicht den Online-Zugriff auf sämtliche im System erzeugten Dokumente. Ab Mitte 2005 werden alle Eingangsbelege eingescannt und den Vorgängen zugeordnet. Zumindest im Zusammenspiel mit den großen Kostenträgern sollen später auch die Reklamationen vollständig papierlos bearbeitet werden.

Plankosten unterschritten