IDE bindet Systeme von Sybase und Informix ein

Relationale Unix-Datenbanken fungieren als CASE-Repository

27.03.1992

MÜNCHEN (gfh) - Eine Unix-Alternative zu Big Blues Software-Entwicklungskonzept AD/Cycle verspricht die Interactive Development Environments Inc. (IDE), San Franzisko. Die CASE-Umgebung der Kalifornier sieht statt eines herstellereigenen Repositories - wie bisher üblich - den Einsatz der weit verbreiteten Datenbanksysteme von Informix und Sybase vor.

"Wir wollen eine umfassende und herstellerunabhängige CASE-Umgebung anbieten", nennt Paul Versteeg, Geschäftsführer der IDE GmbH, Ismaning, als Grund für die Einbindung von "Informix Online" und "Sybase SQL Server". Die jetzt mit den beiden Datenbankanbietern abgeschlossene Vereinbarung macht IDE zu einem Value Added Reseller (VAR).

Die Datenbankprodukte ersetzen das hauseigene Repository-Produkt, das erst vor einem Jahr die CASE-Komponenten von IDE zu einer umfassenden "C-Development-Environment" (CDE) verbunden hat - (siehe auch CW Nr. 26 vom 28. Juni 1991, Seite 13: "IDE will das Design und den Source-Code synchronisieren").

Wesentlich zur Offenheit der CDE-Umgebung trägt bei, daß das Unternehmen die als "Object Management System" bezeichnete Schnittstelle zwischen den Entwicklungswerkzeugen und dem Repository veröffentlicht.

Durch den freien Zugang auf diese Spezifikationen werden Tool-Anbieter in die Lage versetzt, ihre Produkte für den Zugriff auf den SQL-Server und die Online-Datenbank auszurüsten. Für die Anwender bedeutet das, daß sie sich frei von Herstellerbindungen die für sie optimale Entwickungsumgebung zusammenstellen können.

Die Schnittstelle erlaubt zwar SQL-Abfragen, der Zugriff auf relationale Datenbanksysteme findet jedoch in der Regel auf Binärebene statt. Dadurch lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt beliebige Datenverwaltungssysteme einbinden. Konkret denkt Versteeg hier an objektorientierte Datenbanken. Als Programmiersprachen für die Entwicklungsumgebung sind C und Ada vorgesehen. Die Unterstützung von C + + ist für einen späteren Zeitpunkt geplant.