Schnüffelstaat Großbritannien

Regierung investiert Millionen in E-Mail- und Telefonüberwachung

08.08.2008
Allein das Equipment, das die Provider für das Abhören und Ausspionieren benötigen, kostet mehrere Millionen Pfund pro Jahr.

Die britische Regierung hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als 18 Millionen Pfund für das Abhören von Telefonaten und das Ausspionieren von E-Mails ausgegeben. Die Summe bezieht sich dabei nur auf die Geräte, die zum Schnüffeln gebraucht werden: Nach einem 2003 erlassenen Gesetz müssen britische Internet-Service-Provider und TK-Anbieter die Kommunikationsdaten ihrer Kunden ein Jahr lang aufbewahren. Das Equipment, das sie dafür angeschafft haben, dürfen sie dem Staat in Rechnung stellen.

2004 zahlte die Regierung den Firmen insgesamt 84.582 Pfund zurück. Seitdem sind die erstatteten Kosten wegen der zunehmenden Datenmengen kontinuierlich gestiegen, 2007 lagen sie bereits bei 8,3 Millionen Pfund. Und in diesem Jahr wird es nicht weniger: Bislang wurden bereits mehr als vier Millionen Pfund erstattet.