IABG stellt Vorgehensmodell vor

Regelwerk vereinheitlicht die Software-Entwicklung

18.10.1991

MÜNCHEN (CW) - Ein Vorgehensmodell für die Software-Entwicklung hat die Industrieanlagen-Betriebsgesellsehaft mbH (IABG), Ottobrunn bei München, in Zusammenarbeit mit den Industrieverbänden BDI, BDLI, VDMA, ZVEI und BDU entwickelt. Der Leitfaden soll Entwicklung, Pflege und Veränderung von Softwareprodukten an gewisse Standards binden.

Alle "Tätigkeiten und Ergebnisse" im Entwicklungsprozeß werden durch das Vorgehensmodell geregelt. Dabei bezieht das Regelwerk nicht nur den Erstellungsprozeß im engeren Sinne, sondern auch Qualitätssicherung, Konfigurations- und Projektmanagement mit ein. Arbeitsanleitungen beschreiben, wie bei einzelnen Aktivitäten vorzugehen ist.

Entwickelt wurde das Modell im Auftrag des Verteidigungsministeriums und des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung. Wegen der großen Akzeptanz plant das Bundesinnenministerium jetzt, das Regelwerk für alle Bundesbehörden zu übernehmen. Derzeit bemüht sich die IABG um die Anpassung des 220-Seiten-Werkes an die Belange der Behörden.

Die Standardisierung der Software-Entwicklung nach dem Vorgehensmodell erfolgt in den vier Teilbereichen Software-Erstellung, Qualitätssicherung, Projekt- und Konfigurationsmanagement.

Festgelegt werden dabei die drei Standardisierungsebenen Vorgehensweise, anzuwendende Methoden und funktionale Anforderungen an die entsprechenden Werkzeuge. Während die Beschreibung der Vorgehensweisen bereits weitgehend abgeschlossen ist, laufen derzeit noch Methodenuntersuchungen, so daß hier eine Festlegung frühestens zum Jahresende erfolgen kann. Die Prüfung der Werkzeuganforderungen hat gerade erst begonnen. +