Access Server AS 3000 vorgestellt

Red-M bringt Geräte über Bluetooth ins Netz

29.09.2000
MÜNCHEN (ave) - Die Funktechnologie Bluetooth ermöglicht die schnurlose Kommunikation zwischen verschiedenen Endgeräten. Mit dem Kommunikations-Server des Anbieters Red-M können Bluetooth-Geräte nicht nur miteinander, sondern auch via ISDN oder DSL mit der Außenwelt in Kontakt treten.

Red-M, ein Tochterunternehmen von Madge Networks, glaubt an den Erfolg von Bluetooth. Das Unternehmen wurde im Mai dieses Jahres gegründet und konzentriert seine Aktivitäten ausschließlich auf die Kurzstrecken-Funktechnologie. Nach Meinung von Volker Worringer, Country-Manager Central Europe, bietet sich das Verfahren nicht nur an, um mit dem Kabelsalat Schluss zu machen. Es habe darüber hinaus gute Chancen, das klassische LAN in kleinen bis mittleren Unternehmen abzulösen.

Während die meisten Anbieter daran arbeiten, Endgeräte wie PCs, Drucker oder Handys für die Kommunikation untereinander Bluetooth-fähig zu machen, hat sich Red-M daher der Frage gewidmet, wie solche Geräte mit Hilfe des Funkverfahrens in Kontakt zur Außenwelt treten können. Herausgekommen ist der "Bluetooth Access Server AS 3000", ein Zugangs-Server, der Laptops, Personal Digital Assistants (PDAs) oder anderen Geräten mit Bluetooth-Chips kabellos Internet-, Intranet- und sogar Sprachdienste bereitstellt.

Im Grunde ist der AS 3000 nichts anderes als ein gut ausgestatteter Server. Neben dem Bluetooth-Funkmodul verfügt er über eine integrierte Firewall, eine Cache-Engine und ein Network-Adress-Translation-(NAT-)Modul. Mit dem Kommunikations-Server ist auch das Telefonieren über Bluetooth möglich. Red-M demonstriert dies auf eindrucksvolle Weise mit Hilfe eines selbst entwickelten Prototypen in Form eines Zusatzmoduls für den Palm. Damit lässt sich das Gerät mit Kopfhörer und Mikrofon wie ein normales schnurloses Telefon benutzen.

Bei der Vernetzung nutzt der AS 3000 den Umstand, dass Bluetooth-Geräte sofort ein Pico-Netz bilden, wenn sie nahe genug beieinander sind. Dabei teilen sich bis zu acht Maschinen eine Funkzelle. Endgeräte melden sich direkt beim Server an, die Reichweite kann aber stattdessen auch durch das Zwischenschalten von weiteren Zugangspunkten vergrößert werden. Je nach Bluetooth-Spezifikation kann das Verfahren zwischen zehn und hundert Meter überbrücken.

Die Anbindung an öffentliche Netze erfolgt wahlweise über ISDN- beziehungsweise Digital-Subscriber-Line-(DSL-)Verfahren. Eine Kooperation mit dem Anbieter Coppercom soll das nötige Know-how zur Realisierung der DSL-Lösungen bringen.

Red-M hat den Server auf dem Bluetooth Congress 2000 in Monte Carlo erstmals vorgestellt, die Lösung erhielt dort den Bluetooth Innovation Award. Der offizielle Produktstart soll Mitte Oktober erfolgen, der Preis für das Gerät wird bei etwa 8000 Mark liegen.