Rechner werden billiger Compaq erklimmt Rang zwei unter deutschen PC-Anbietern

17.02.1995

MUENCHEN (CW) - Mit Einnahmen von 1,53 Milliarden Mark erzielte die Compaq Computer GmbH im Geschaeftsjahr 1994 einen Umsatzanstieg von rund 39 Prozent. Davon entfielen 1,1 Milliarden Mark auf den deutschen Markt, der Rest wurde mit Exporten erwirtschaftet. Nach verkauften Stueckzahlen belegt die Tochter des texanischen PC- Produzenten damit hinter Vobis und vor Escom den zweiten Rang unter den Desktop-Lieferanten.

Compaqs Stueckzahlenplus liegt weit ueber dem 18prozentigen Wachstum des deutschen PC-Marktes. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach Ergebnissen von Dataquest hierzulande 2,8 Millionen PCs verkauft. Das Unternehmen hat daran einen Anteil von 9,9 Prozent, gefolgt von Escom mit 9,6 und von SNI mit 9,5 Prozent. Lediglich Vobis hat mit 14,6 Prozent ein groesseres Stueck des PC-Kuchens ergattert.

Bei den portablen Rechnern muss sich Compaq den ersten Rang unter den Anbietern mit Toshiba teilen. Beide kommen auf einen Anteil von 16,4 Prozent. Weltweit ist der Desktop-Spitzenreiter bei den Notebooks durch die Japaner vom ersten Platz verdraengt worden.

Bei den Servern haben die Texaner in Deutschland mit 20,1 Prozent die Nase weit vorn. Auf Rang zwei folgt die IBM mit einem Marktanteil von 12,9 Prozent vor SNI mit 7,8 und HP mit sieben Prozent. Da Compaq mit seinen Servern im Midrange-Sektor und im Enterprise-Computing reuessieren will, ist Kurt Dobitsch, Corporate Vice-President und deutscher Geschaeftsfuehrer des Unternehmens, dieser Erfolg besonders wichtig: "Diese Entwicklung werden wir auch 1995 weiterverfolgen."

Anders als vor amerikanischen Analysten, denen er fuer 1995 nicht das gleiche Gewinnwachstum des Unternehmens in Aussicht stellte wie im vergangenen Jahr, uebte sich auch Compaq-Boss Eckhard Pfeiffer in Optimismus: "Die selbstgesteckten Erwartungen lassen ein ungebrochenes weiteres Wachstum absehen." Mit neuen Produkten in allen Kategorien und hohen Investitionen in die Service- und Supportstrukturen sowie "der schrittweisen Eroberung der unternehmensweiten Client-Server-Anwendungsbereiche" werde man die Marktposition weiter ausbauen.

Vor allem will Pfeiffer das Systemgeschaeft in Richtung Midrange- Markt expandieren lassen, das Portable-Business staerken und in neue Taetigkeitsfelder vorstossen. Besonders am Herzen liegt dem gebuertigen Deutschen die Effizienzsteigerung der Produktion. Er will von einer Fliessbandherstellung auf eine am konkreten Bedarf ausgerichtete Zellenfertigung umstellen. 95 Prozent der Bestellungen sollen innerhalb von fuenf Tagen abgearbeitet werden. Das Geld aus so erzielten Kosteneinsparungen soll nicht der kurzfristigen Gewinnmaximierung dienen, sondern fuer Preissenkungen oder andere Massnahmen aufgewendet werden, mit denen sich Marktanteile gewinnen lassen.

Folgerichtig kuendigte Pfeiffer schon fuer Beginn der Woche Preisreduktionen in Deutschland an. Je nach Modell wuerden die Rechner zwischen zwei und 30 Prozent billiger abgegeben.