Ratgeber Hardware

Rechner ruckzuck gratis reinigen

01.03.2013
Von David  Murphy

Mit Alkohol und Unterdruck: Tiefenreinigung für den PC

Auch, wenn es Ihnen vermutlich schon in den Fingern juckt, das komplette Gehäuse des PCs mit Druckluft auszupusten: warten Sie noch. Zuerst wollen ein paar Vorkehrungen getroffen werden. Verlagern Sie den Putzort zu allererst an eine Stelle, an der es Ihnen wenig ausmacht, wenn's unordentlich wird. Also zum Beispiel den Keller oder den Hausflur.

Beginnen Sie zuerst damit, die Gehäuse-Ventilatoren zu reinigen. Auch dazu eignet sich wieder die Druckluft-Kartusche, mit der Sie den Ventilatoren einen ordentlichen Luftstoß verpassen. Alternativ benutzen Sie ein in Alkohol getränktes Wattestäbchen, um Staub und Schmutz von den Flügeln zu reiben. Auch Papiertücher oder eine weiche Kinderzahnbürste sind okay. Unter Umständen müssen Sie den Ventilator vor der Reinigung aus dem Gehäuse schrauben. Das ist in aller Regel aber sehr einfach.

Als nächstes ist die CPU dran. Auch hier haben Sie wieder zwei Möglichkeiten. Erste Variante: Sie benutzen erneut die Druckluft-Kartusche zur Reinigung. Dafür müssen Sie die CPU nichtmal ausbauen, sondern blasen einfach jegliche Verschmutzung auf den Lamellen und dem Kühlkörper ab. Variante Zwei: Sie bauen die Hardware aus und reinigen wieder mit 99-prozentigem Isopropyl-Alkohol. Gründlicher ist auf jeden Fall die zweite Methode. Denn so können Sie auch gleich die alte Wärmeleitpaste entfernen und eine frische, neue Lage auftragen.

Jede CPU samt Kühlkörper hat ihre eigene Art und Weise, ausgebaut zu werden. Manchmal wird das Gebilde durch vier Schrauben oder Hebelchen gehalten, die die Konstruktion ans Motherboard binden. Manchmal müssen mehrere Clips oder Bügel gelöst werden, bevor die CPU nachgibt. Haben Sie den Kühlkörper einmal gelöst, benutzen Sie die oben genannte Alkohol-Lösung, um die Wärmeleitpaste auf der Unterseite zu entfernen. Auch die restlichen Schmutzablagerungen können mit Alkohol vom Kühlkörper entfernt werden. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass der Kühlkörper vollständig getrocknet ist, bevor Sie ihn wieder einsetzen.

Auf die Reinigung anderer Hardware-Komponenten wie Motherboard, Grafikkarte oder Laufwerke, werden wir hier nicht im Einzelnen eingehen. Denn die Methode, mit der Sie die Ventilatoren und den CPU-Kühler gesäubert haben, funktioniert auch mit allen anderen Komponenten. Wenn Sie es ganz besonders eilig haben aber trotzdem Ihren kompletten PC säubern wollen, empfehlen wir eine Kombination aus Druckluft-Kartusche und Unterdruckschlauch. Blasen Sie mit der Kartusche zunächst Staub und Schmutz aus allen Komponenten und platzieren Sie den Unterdruckschlauch in der Nähe der Abluftfahne des ausgeblasenen Materials. So findet es garantiert nicht mehr den Weg zurück ins PC-Innere.

Für besonders abenteuerlustige Saubermänner gibt es auch noch diese Variante: entfernen Sie alle Komponenten vom Motherboard (inklusive CPU, RAM, alle Ansteckkarten und die CMOS Batterie), entfernen Sie das Motherboard aus dem Gehäuse und gönnen Sie ihm ein Bad in 99-prozentigem Isopropyl-Alkohol. Nein, das ist kein Witz.

Der Alkohol leitet keine Elektrizität. Und, was noch wichtiger ist: seine rasante Verdunstung beschleunigt den Trockenvorgang des Mainboards ungemein. Beachten Sie aber, dass diese Methode nur etwas für echte Könner ist. Wer sich traut merkt jedoch schnell, dass das Mainboard nach dieser Prozedur aussieht, wie frisch aus der Verkaufspackung geschält. Leider halten nicht alle PC-Komponenten dieser Behandlung stand. Insbesondere Festplatten sind nach dieser Methode nur noch Alkoholleichen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.