Rechner nimmt's wortwörtlich

03.04.1981

MÜNCHEN (CW) - Ein Spracheingabemodul (SEM) ist vom Institut für Datenverarbeitung der freien Berufe (IDFB), München, der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Einige hundert gesprochene Befehle können über dieses Gerät dem Computer "verständlich" gemacht werden. Allerdings reagiert er nur auf Stimmen, die er "erkennt".

Nach zweimaliger Trainingseingabe - die Befehle werden dem Computer vorgesprochen - ist nur noch ein Mikrofon zur Steuerung des Rechners notwendig. Verwirklicht wurde dieses System vorerst für die Anwendung in

Zahnarztpraxen; der Zahnarzt gibt Befund, Protokoll und Planung seiner Behandlung über ein Stiftmikrofon am Jackettrevers in den Computer ein.

Zu Kontrollzwecken werden die gesprochenen Angaben auf einem Bildschirm oder Drucker ausgegeben. Nach Angaben der IDFB werden die gesprochenen Laute digitalisiert und über Schwingungsvergleiche identifiziert.

Das SEM, so der Geschäftsführer des Unternehmens, Heiner Wehking, wurde so konzipiert, daß es über genormte Schnittstellen (V.24) hardwareunabhängig eingesetzt werden kann. Nur Worte mit bis zu 1,2 Sekunden Aussprechdauer können in dem System gespeichert werden.

Es sei unerheblich, ob der Benutzer "Dialekt oder Chinesisch" spreche, sagte Wehking. Bisher habe man nur Zahnarztanwendungen realisieren können, jedoch sind andere Programme für freie Berufe in Vorbereitung.

Das Spracheingabemodul kostet zirka 10 000 Mark.

Informationen: IDFB, Rudolf-Diesel-Straße 1, 8032 Gräfelfing/München, Telefon 0 89/8 54 30 41