Energieverbrauch weiter senken

Rechenzentren effizienter machen

01.04.2009
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de
Anzeige  Die Kosten für Energie und Kühlung rücken mit zunehmender Serverdichte immer mehr in den Vordergrund. Durch die Ausweitung des IT-Einsatzes und immer höheren Energiepreisen steigen sie überproportional an. Daher kommt der Reduzierung des Energieverbrauchs in Zukunft eine Schlüsselrolle zu.
Circa 60 Prozent des durchschnittlichen Energieverbrauchs eines Data Centers wird für die Kühlung der Systeme benötigt.
Circa 60 Prozent des durchschnittlichen Energieverbrauchs eines Data Centers wird für die Kühlung der Systeme benötigt.

Der Energieverbrauch der IT-Infrastruktur wurde lange Zeit nicht beachtet. Im Zuge der steigenden Energiekosten rücken diese aber immer mehr ins Bewusstsein. Der Druck auf den Energieverbrauch wird dabei von mehreren Kriterien bestimmt. Parallel zu den steigenden Energiepreisen erhöht sich auch die Nutzung der IT im Generellen. Mehr Server und schnellere Netze aber verlangen ihrerseits ein Mehr an Energie zu deren Betrieb. Beide Faktoren zusammen führen letztendlich zu immer höheren Energiekosten. Diese übersteigen bereits in vielen Fällen die Anschaffungskosten für die Hardware. Gleichzeitig geraten immer mehr Rechenzentren an die Grenzen ihres Leistungsvolumens. Sie sind schon in wenigen Jahren nicht mehr in der Lage, den steigenden Anforderungen nach einer Ausweitung der IT-Dienste nach zukommen. Nach einer Untersuchung der Markforscher der Gartner Group erreichen bereits in den kommenden zwei Jahren 50 Prozent der Rechenzentren die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.

Kühlungsbedarf nicht unterschätzen

Diese Grenzen sind im Wesentlichen durch drei Faktoren bestimmt: der Stellfläche für weitere Serversysteme, Netzwerkbaugruppen und deren Verkabelung, der Energieversorgung dieser Systeme und der Kühlung der Baugruppen. Hinzu kommt, dass sich all diese Faktoren meist gegenseitig verstärken. Eine Erhöhung der Rechnerzahl zieht in der Regel eine Ausweitung des primären Energiebedarfs für den Betrieb der Server nach sich. Aber nicht nur das. Parallel dazu erhöhen sich auch die Anforderungen an die Kühlleistung, was erneut den Energiebedarf nach oben treibt. Bereits heute wird der Großteil der zugeführten Energie nicht für den Betrieb der IT-Baugruppen, sondern für deren Kühlung aufgewandt.

Blade-Rechner erhöhen Durchsatz

Geht man vom primären Wunsche nach einer Erhöhung der Rechenleistung aus, so ermöglicht der Einsatz von Blade-Rechner eine Erhöhung der Rechenleistung pro Volumeneinheit.

Doch das treibt unter Umständen den Bedarf für die Energieversorgung und Kühlung in die Höhe. Wenn das Rechenzentrum in dieser Hinsicht bereits an seinen Grenzen operiert, so muss die Auswahl des hinzukommenden Blades mit Blick auf den Energieverbrauch erfolgen. Um durch den Einsatz von Blades nicht gleichzeitig an die Grenzen der Energiezufuhr zu stoßen, dürfen diese nicht mehr an Strom benötigen, als die vorherigen Systeme. Dies lässt sich allerdings durch die Konsolidierung der Server wieder wettmachen.