MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Streaming-Media-Pionier Real Networks will 90 Arbeitsplätze oder rund zehn Prozent seiner aktuellen Belegschaft abbauen. Als Grund nannte das Unternehmen sinkende Nachfrage nach seiner Server-Software. Für die Restrukturierung sollen vier bis sechs Millionen Dollar Sonderaufwand abgeschrieben werden; die Prognose für das dritte Quartal bleibt aber unverändert. Real beschäftigte zu Beginn des Dreimonatszeitraums rund 800 Mitarbeiter.

Der schwache TK-Markt und die gesunkene Investitionsbereitschaft habe das Systemgeschäft getroffen und "uns gezwungen, unsere Strategie und unser Geschäft gründlich zu prüfen", erklärte CEO Rob Glaser in einer Unternehmensmitteilung. Das Infrastrukturgeschäft soll auf die jüngst vorgestellte "Helix Community Platform" und den "Helix Universal Server" (Computerwoche online berichtete) fokussiert werden. Im Consumer-Bereich steht weiterhin der kostenpflichtige Abonnement-Service "Real One" im Mittelpunkt. Zum Nasdaq-Fixing schloss die Real-Aktie gestern bei 3,81 Dollar und notierte nachbörslich noch schwächer bei 3,70 Dollar. Mitte Mai wurde das Papier noch um die neun Dollar herum gehandelt, verlor aber seither deutlich an Wert, unter anderem nachdem Marktforscher den Marktanteil des "Real Player" gegenüber Microsofts "Windows Media Player"

herabgestuft hatten. (tc)