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Real Networks dreht ins Plus

28.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dank Zuwächsen in den Bereichen Online-Musik und -Spiele sowie eines Investitionsgewinns hat RealNetworks im dritten Quartal 2005 wieder einen Nettoprofit geschrieben. Die Internet-Medienfirma aus Seattle meldete für den Ende September abgelaufenen Dreimonatszeitraum einen Überschuss von 11,2 Millionen Dollar oder sechs Cent je Aktie. Im Vergleichsquartal 2004 hatte RealNetworks noch einen Fehlbetrag von sieben Millionen Dollar oder vier Cent pro Anteil verbucht. Das aktuelle Ergebnis enthält allerdings Sondererträge von 8,4 Millionen Dollar aus dem Verkauf von Anteilen an der japanischen Internet-Firma J-Stream. Gleichzeitig belasteten die Prozesskosten aus dem Kartellrechtsstreit mit Microsoft das Ergebnis mit 3,5 Millionen Dollar.

Seinen Umsatz konnte RealNetworks im Jahresvergleich um rund 20 Prozent von 68 auf 82 Millionen Dollar erhöhen. Wachstumstreiber war insbesondere der Musik-Abonnementdienst Rhapsody mit einem Umsatzplus von 39 Prozent auf 25 Millionen Dollar. Das Geschäft mit Online-Spielen legte um 62 Prozent auf 14,7 Millionen Dollar zu.

Während RealNetworks mit den präsentierten Zahlen die Schätzungen der Wallstreet übertraf, lagen die Prognosen für das laufende vierte Quartal unter den Erwartungen - trotz des in Aussicht gestellten Gewinns von 1,42 bis 1,48 Dollar je Aktie. Im Rahmen der inzwischen erzielten Einigung mit Microsoft (siehe auch: "Microsoft zahlt Real Networks aus") hat RealNetworks nach eigenen Angaben 478 Millionen Dollar in bar erhalten, die das Ergebnis im Schlussquartal 2005 entsprechend anheben. Gleichzeitig rechnet die Company jedoch mit weiteren 40 bis 50 Millionen Dollar hohen Gerichts- und anderen Kosten sowie weiteren Aufwendungen von 30 Millionen Dollar aus damit verbundenen Vereinbarungen.

Die mit Microsoft beschlossene Integration von Rhapsody in das MSN-Portals werde sich dagegen vorerst nicht maßgeblich auf die Umsatzhöhe auswirken, erklärte RealNetworks. Stattdessen erwartet das Unternehmen lediglich Einnahmen zwischen 81 und 85 Millionen Dollar, was laut Thomson First Call deutlich unter den Analystenschätzungen lag. (mb)