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Real Networks befürchtet Rückkehr in die roten Zahlen

27.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Real Networks befürchtet, im ausklingenden zweiten Geschäftsquartal (Ende: 30. Juni) mit einen Nettominus von ein bis zwei Cent pro Aktie wieder in die Verlustzone zurückzukehren. Die Einnahmen sollen voraussichtlich zwischen 42,5 Millionen und 45 Millionen Dollar liegen. Im vorangegangenen Berichtszeitraum hatte der Anbieter von Video- und Audio-Software für das Internet Einnahmen in Höhe von 47,3 Millionen Dollar verbucht. Damals gelang es Real Networks, mit einem Nettogewinn von knapp über eine Million Dollar oder einen Cent pro Anteil das erste Plus seit dem vierten Geschäftsquartal 1999 auszuweisen (Computerwoche online berichtete).

Grund für die düstere Prognose ist laut Real Networks die unerwartet niedrige Nachfrage von Firmenkunden nach Streaming-Software. Das Privatkundengeschäft soll sich dagegen weiterhin erfreulich entwickeln. So konnte das Unternehmen aus Seattle nach eigenen Angaben im Vergleich zum vorangegangenen ersten Quartal weitere 100.000 Abonnenten für seinen gebührenpflichtigen Service gewinnen.

Eine ähnliche Entwicklung hatten in der vergangenen Woche bereits die Ergebnisse einer Studie von Nielsen/Netratings angedeutet: Demnach liegt Real Networks bei Multimedia-Playern im Privatbereich wie bisher in Führung, verlor jedoch Marktanteile an den Konkurrenten Microsoft und fällt damit im Geschäftsbereich auf Platz zwei zurück (Computerwoche online berichtete). Nachdem die Aktie bereits am Montag um 16 Prozent an Wert verloren hatte, rutschte das Papier am heutigen Donnerstag weiter nach unten und notiert gegen 10:30 Uhr bei 3,80 Dollar - fast 12 Prozent unter dem Kurs vom Vortag. Die endgültigen Zahlen für das zweite Geschäftsquartal will die Company am 16. Juli vorlegen. (mb)