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Razorfish-Chef Jeff Dachis nimmt seinen Hut

04.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Jeff Dachis und Craig Kanarick, Gründer der Internet-Bertaungsfirma Razorfish, sind von ihren Positionen als Firmenchef beziehungsweise Chief Strategy Officer zurückgetreten. Beide bleiben jedoch Co-Chairmen des finanziell angeschlagenen Unternehmens. Neuer Chief Executive Officer (CEO) wird Jean-Philippe Maheu, der bislang als Chief Operating Officer (COO) für die US-Company tätig war.

Die Rücktrittserklärungen veröffentlichte Razorfish zusammen mit seinem Ergebnis zum ersten Fiskalquartal 2001. Das Unternehmen wies einen Nettoverlust von 24,9 Millionen Dollar oder 25 Cent je Aktie aus. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erwirtschafteten die Dotcom-Berater noch einen Profit von 4,5 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Anteilschein. Das Pro-Forma-Defizit fiel mit 6,6 Millionen Dollar oder sieben Cent je Aktie geringfügig besser aus, als von den Analysten erwartet. Sie hatten im Durchschnitt mit einem Minus von acht Cent pro Anteilschein gerechnet. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 33 Prozent auf 42,7 Millionen Dollar. Im Vergleich zum vierten Fiskalquartal 2000 gingen die Einnahmen um 15 Prozent zurück.

Razorfish entließ im ersten Geschäftsquartal 2001 nach eigenen Angaben 674 Mitarbeiter. Seit Ende März wurden weitere 170 Angestellte auf die Straße gesetzt. Weitere Stellenkürzungen seien durchaus möglich, erklärte ein Firmensprecher. Razorfish beschäftigt derzeit 1150 Mitarbeiter, das sind 40 Prozent weniger als noch zum Ende des vergangenen Jahres.

Die Anleger reagierten verstimmt auf die Nachrichten: Das Razorfish-Wertpapier fiel am gestrigen Donnerstag um 24 Prozent und notierte zum US-Börsenschluss bei 1,22 Dollar.