Raus aus der Krise aber wie?

09.08.2007
Von Heike Littger

Geschmeidiger Umgang mit ungewollten Veränderungen

Akzeptanz ist für Rampe einer der zentralen Säulen von Resilienz. Viele Menschen, so die Hamburger Trainerin und Autorin von "Der R-Faktor das Geheimnis der inneren Stärke" (Eichborn Verlag), klammern sich an ihre Gewohnheiten und wollen, dass immer alles so bleibt, wie es ist. Doch jeder Widerstand gegen die manchmal bittere Realität macht das Leben noch schwieriger. Erst durch Akzeptanz hat man eine Chance, optimal auf Veränderungen zu reagieren. Zumal keiner vor Schicksalsschlägen wie Mobbing, Arbeitslosigkeit, Trennung, Alter, Krankheit oder Tod gefeilt ist. "Wir brauchen eine gewisse Geschmeidigkeit im Umgang mit den Wechselfällen des Lebens, so Rampe. "Wir müssen lernen, Veränderung als Lebensprinzip zu akzeptieren."

Auch Jörg-Peter Schröder, Arzt, Coach und Buchautor ("Wege aus dem Burnout"), begleitet Menschen in Umbruchssituationen. Andreas Kirschhofer war einer seiner Klienten. Vor zwei Jahren entdeckte der Informatiker einen erbsengroßen Knoten am rechten Hoden. Er ging zum Arzt. Ultraschall, Blutuntersuchung, Gewebeprobe. Eine Woche später stand die Diagnose fest: Krebs. Im Krankenhaus hatte der Vater von vier Kindern Zeit nachzudenken. Doch erst mit Hilfe seines Trainers kam er an die zentralen Fragen: Was hat das Ganze mit mir zu tun? Welche Botschaft steckt dahinter? "Seinen eigenen Anteil zu sehen", so Schröder, "erfordert Mut." Man muss genau hinsehen: Warum stehe ich heute an diesem Punkt? Wie konnte es so weit kommen? Das Leben ist selten schwarz-weiß. Wer in eine Krise gerät, ist meist Opfer und Täter zugleich. Heute arbeitet der 43-Jährige als freiberuflicher Trainer bei einer Management-Beratung. Kirschhofer: "Ich hatte verkannt, wie sehr mich mein Job auslaugte. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Ohrensausen alle Symptome habe ich ignoriert oder mit Medikamenten weggedrückt.