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Rating-Agentur Moodys nimmt Sun ins Visier

13.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-amerikanische Bewertungsagentur Moodys überlegt offenbar das Rating von Verbindlichkeiten des Server-Spezialisten Sun Microsystems herabzustufen. Im Visier stehen dabei Kreditlinien mit einem Volumen in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar, die zwischen 2004 und 2009 auslaufen und momentan mit dem Status Baa1 bewertet sind. Als Begründung nennt Moodys-Analyst Paul Hsi die schlechten Wirtschaftsdaten. So müsse Sun seit vielen Quartalen sinkende Umsatzzahlen hinnehmen. In den vergangenen zwei Jahren sei lediglich ein Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen worden. Außerdem gerate der Hersteller immer stärker durch die Konkurrenz von Seiten der Anbieter von Linux- und Windows-basierenden Systemen unter Druck. Insider vermuten, dass die Moodys-Verantwortlichen mit der Ankündigung der Untersuchung potenzielle Schäden für Sun abfedern

wollen. Zwar ziehe eine Untersuchung nicht zwangsläufig eine Herabstufung nach sich. Wie die Erfahrungen der Vergangenheit jedoch gezeigt haben, war es jedoch in der Mehrzahl der Fälle so. Durch die Ankündigungen von Seiten Moodys ist die Finanzwelt in diesen Fällen allerdings darauf vorbereitet. Panikreaktionen wie bei einer schlechteren Neubewertung aus heiterem Himmel seien damit so gut wie ausgeschlossen. Die Sun-Verantwortlichen haben sich bislang nur knapp zu der Ankündigung geäußert. Sie pochen weiter auf ihre Barreserven in Höhe von 5,7 Milliarden Dollar. Außerdem verfolge der Hersteller eine klare Produktstrategie, mit der man sich gegenüber dem Wettbewerb abgrenzen könne. (ba)