Durch die Virtualisierung von Servern wurden die Techniken der virtuellen Nachbildung von Umgebungen etabliert. Sie ist aber längst nicht mehr auf Server beschränkt, sondern wird auch in anderen Zweigen der IT-Nutzung angeboten und eingesetzt. Dabei hat jede der virtuellen Spielarten eigene Anforderungen, aber auch Einsatzzwecke. Worin diese liegen, wollen wir unter anderem in diesem Beitrag aufzeigen.
- Peter Duemig; Dell
„Das Thema Virtualisierung ist definitiv noch auf dem Radar jedes IT-Verantwortlichen.“ - Sascha Denz; Fujitsu
„Der Virtualisierungs- und Konsolidierungsgrad nimmt weiter zu und damit der Bedarf an höherwertigeren und leistungsfähigeren Systemen.“ - Johannes Horneck; HP
"IT-Verantwortlichen müssen heute nicht mehr nur über Prozessor-Takt und Festplattengröße entscheiden, sondern ihr Augenmerk auf die Verfügbarkeit richten. Denn hierbei unterscheiden sich die Hersteller." - Volker Kuhm; IBM
„Es gelten die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit." - Rolf Kersten Oracle
„Oracle erwartet, dass Kunden zunehmend nicht mehr nur Server kaufen, sondern für Anwendungen optimierte Systeme."
Neben der schon traditionellen Virtualisierung von Serversystemen ist heute die virtuelle Nachbildung von Applikationen, Desktops, Clients, der Präsentationsschicht oder auch Speichersystemen möglich. Dabei sind die prinzipiellen Konzepte so neu nicht. Die Nachbildung von physisch nicht realen Systemen durch virtuelle Ebenbilder ist so alt wie die Rechner selbst. In den folgenden Erläuterungen soll daher der Bogen über alle Möglichkeiten der virtuellen Nachbildung gespannt werden. Dies schließt die Servervirtualisierung ein, endet aber nicht bei ihr.
Client-Virtualisierung
Die Client-Virtualisierung ermöglicht die dynamische Bereitstellung von Client-Desktops. Sie ist, was die technische Umsetzung betrifft, der Virtualisierung von Servern ähnlich. Die Client-Virtualisierung zielt allerdings auf den Einsatz für Benutzer-Notebooks. Das System erlaubt den parallelen Betrieb von mehreren Anwendungssystemen auf einem Benutzer-Notebook. Damit lässt sich beispielweise ein Notebook sowohl für den geschäftlichen als auch für den privaten Einsatz verwenden.
Neuester Spross aller Virtualisierungsmodelle ist die Client-Virtualisierung. Durch sie lassen sich die Konzepte von "Bring your own Device" (ByoD) umsetzten. Bei ByoD sollen die Benutzer ihre eigenen Arbeitsgeräte in das Unternehmen mitbringen. Mithilfe der passenden Verwaltungssoftware, beispielweise eben die Client-Virtualisierung, werden diese dann an die jeweiligen unternehmensspezifischen Anforderungen angepasst. Durch die Trennung der Systems in den unternehmensspezifischen und privaten Anteil sind Sicherheitsübergriffe ausgeschlossen oder zumindest erschwert.
Der Client-Hypervisor ermöglicht dabei den Betrieb mehrerer paralleler Clients auf einem einzigen Gerät. Der größte Unterschied zur Servervirtualisierung liegt in den Aspekten der Leistung, der Ausfallsicherheit, der Flexibilität und all der fortgeschrittenen Funktionen, die im Rechenzentrum benötigt werden. Bei der Nachbildung von Servern werden mehrere virtuelle Server in einem Host zusammengefasst. Bei der Client-Virtualisierung hingegen werden mehrere Client-Betriebssysteme gruppiert. Zu den bekanntesten Vertretern der Letztgenannten zählt XenClient von Citrix.
Client-Virtualisierung kurz und bündig:
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Virtuelle Umgebung für mehrere parallele Betriebssysteme und Anwendungen
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Vergleichbar mit Multi-Boot-Umgebungen, aber einfacher und bessere Verwaltungsmöglichkeiten
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Ziel: Ein Notebook kann mit unterschiedlichen Betriebssystemen betrieben werden
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Anbieter: Citrix XenClient, VMware Workstation, Sun VirtualBox, Microsoft Virtual PC, VMware Player, Parallels Workstation