Einsatz und Nutzen

Ratgeber - Virtual Tape Library

31.03.2013
Von Beate Herzog

Schnelle Festplatten, kombiniert mit bekannter Bandfunktionalität

Der Umstieg auf eine Virtual Tape Library (VTL) muss beim heutigen Stand der Technik also nicht mehr als die Integration beider Speicherwelten verstanden werden. Dank der Zuverlässigkeit aktueller Festplatten, die sich zusätzlich eben noch mit RAID und weiteren Redundanzen absichern lassen, wird das Band als Medium immer weiter aus dem Backup- in den Archivbereich verbannt. Heute gilt landläufig der Grundsatz: "Einen Katastrophenfall muss man erst dann ausrufen, wenn man von Band zurücksichern muss". Eigentlich ist das Prinzip ganz einfach: In der bisherigen Speicherhierarchie wird die Bandebene für das Backup durch ein entsprechendes Plattensystem ersetzt. Das heißt, die Bandbibliothek wird der IT-Infrastruktur nur vorgetäuscht.

Im Prinzip ist eine VTL also ein ins Netzwerk integriertes Array, das die Funktionen herkömmlicher Bandbibliotheken emuliert. Mithilfe einer speziellen Software werden Bandlaufwerke und Tapes vorgegeben, die so wie in einer klassischen Library-Umgebung Daten sichern und mittels einer Robotik einlagern und verschieben. Der Software-Layer greift dabei auf die bekannten Operationen wie zum Beispiel Move Media, Rewind, Load oder Unload Media zurück - ohne dass dies innerhalb der physikalischen Ebene geschieht. Die VTL besitzt als virtuelle Elemente Funktionalitäten wie Roboterarm, Bandlaufwerke oder Kassetten-Container. Die Daten, die auf die VTL gesichert werden, enthalten die üblichen Header-Informationen zur eindeutigen Identifizierung der Datencontainer (Bänder und Kassetten). Und wenn die Backup-Software eines Servers die VTL durchsucht und inventarisiert, sendet die virtuelle Bibliothek ebenfalls Log-Daten und Barcode-Labels zurück.