NTR FreeCloud, Teamviewer, 2X, LogMeIn

Ratgeber Mobile Fernwartung

02.07.2014
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

Teamviewer - der Standard aus Deutschland

TeamViewer ist der Name der Göppinger Firma und auch ihres bekanntesten Produkts. TeamViewer wird weltweit vertrieben, hat laut Herstellerangaben mehr als 200 Millionen Benutzer und wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Das wichtigste Feature der Fernwartungssoftware ist die Fähigkeit, hinter beinahe jeder Firewall oder jedem Router irgendwie zu funktionieren.

TeamViewer ist schnell, unkompliziert und für viele Plattformen erhältlich.
TeamViewer ist schnell, unkompliziert und für viele Plattformen erhältlich.
Foto: Schlede/Bär

Die Host-Komponente auf dem Ziel-System kann der Benutzer entweder fest installieren oder für einen einmaligen Vorgang einfach nur starten. Eine zufällige ID und ein ebenfalls zufälliges Kennwort erstellt die Software automatisch. Mit diesen beiden Informationen kann der Support-Gebende von einem anderen Windows-, Linux-, OS X-, Windows Phone 8, Apple iOS- oder Android-System den Desktop übernehmen und Unterstützung bieten. Neben dem reinen Support-Zugriff, wird die Freigabe des Desktops für Meetings, Präsentationen, Schulungen, Vertrieb oder Teamarbeit zudem in der lizenzierten Fassung nutzbar gemacht.

Wie ging noch einmal der Rechtsklick? Hier die Erklärung von TeamViewer.
Wie ging noch einmal der Rechtsklick? Hier die Erklärung von TeamViewer.
Foto: Schlede/Bär

Während der Privatanwender die Software kostenlos für den Zugriff auf den eigenen PC oder für Hilfestellungen bei Freunden nutzen kann, bietet der Hersteller die Software für den professionellen Firmeneinsatz in einer besonderen Lizenz an. Es gibt so genannte Lifetime-Lizenzen, die der Kunde einmalig erwirbt und ohne Folgekosten weiter nutzt. Optional ist eine optische Anpassung der Fernwartungssoftware an die eigenen Wünsche möglich, so dass der eigene Firmenname oder das eigene Logo erscheint. Erst ein Versionswechsel innerhalb von TeamViewer hat ein möglicherweise kostenpflichtiges Upgrade auf die neue Version zur Folge.

Da die Software eine direkte und spontane Verbindung zwischen zwei Internetrechner aufbaut, ist es nur verständlich, dass Fragen bezüglich der Sicherheit auftauchen. Viele Produktanbieter verwenden TeamViewer als Fernwartungssoftware in ihren eigenen Programmen, folglich muss es hierfür einen "sicheren" Grund geben. Mit einem Qualitätssiegel des IT-Sachverständigen und Gutachter e.V. (BISG e.V.) mit dem Maximalwert von fünf Punkten und der sicherheitstechnischen Prüfung durch die GAD eG für den Einsatz für Banken, zumindest für das altehrwürdige Windows XP, kann der Hersteller offenkundig viele Kunden beruhigen.

Die komplette Verbindung arbeitet mit einer Verschlüsselung auf Basis eines RSA Public-/Private-Key Exchange Verfahrens und einer 256 Bit AES-Session-Verschlüsselung - dies gilt nach aktuellen Stand der Technik als sicher. Optional kann der Anwender die Software zur Nutzung einer "Zwei-Faktor-Authentifizierung" umstellen. Hierbei wird auf ein Smartphone ein zusätzlicher Sicherheitscode geschickt, der bei der Anmeldung an das TeamViewer-Konto abgefragt wird. Durch diese Funktion erfüllt die Software beispielsweise die höheren Sicherheitsanforderungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörden (HIPAA).

Vorteile von TeamViewer:

  • Für Privatanwender kostenlos

  • Viele unterstützte Plattformen

  • Fernwartungszugriffe auf Mobilgeräte

Nachteile von TeamViewer:

  • Mobilgeräte erscheinen nicht in der Client-Liste

Fazit: Platzhirsch mit guten Mobile-Funktionen

TeamViewer ist in Deutschland wohl der Platzhirsch unter den Fernwartungslösungen. Zudem ermöglicht die Software auch den Support von mobilen Geräten. IT-Profis können von ihrem PC oder Mac aus auf Tablets oder Smartphones zugreifen und mit Hilfe der TeamViewer QuickSupport App für Android oder iOS-Geräte und diese fernsteuern. Während jedoch die Management-Konsole PCs und Macs bei Installation des Clients dauerhaft anzeigt, bleibt diese Funktion den Mobilgeräten vorenthalten.