Ratgeber: ERP-Datenbanken migrieren

21.03.2006
Von Michael Jacob und Hans-Jürgen Moldowan

Die Begriffe SAP-Migration, OS/DB-Migration oder "Crossload" werden üblicherweise synonym für eine heterogene SAP-Systemkopie verwendet. Hierunter versteht man den Wechsel der Datenbanksoftware, des Betriebssystems oder eine Kombination aus beidem auf dem Datenbank-Server eines SAP-Systems. Um diesen Wechsel zu ermöglichen, hat SAP ein standardisiertes Verfahren etabliert und stellt Migrationswerkzeuge zur Verfügung.

Ausfallzeiten kurz halten

Beim traditionellen Verfahren "SAP R/3load" ist das Quellsystem während der gesamten Laufzeit des Datenexports und -imports nicht verfügbar. Eine inkrementelle Migration erlaubt, mit Teilen einer SAP-Datenbank im laufenden Betrieb umzuziehen und damit die Ausfallzeit zu verkürzen.

SAP prüft das Migrationsvorhaben und liefert Werkzeuge.
SAP prüft das Migrationsvorhaben und liefert Werkzeuge.

Im Gegensatz hierzu verwenden Systemverwalter eine homogene Systemkopie, um die Datenbank eines SAP-Systems - unter Beibehaltung der Datenbankplattform und des Betriebssystems - auf einen neuen Server zu übertragen. Dies kann über das R/3 load-Verfahren erfolgen, üblicherweise kommen hier aber einfachere Verfahren wie Datenbanksicherung und -wiederherstellung oder die Anbindung des Plattensubsystems an den neuen Server zum Einsatz.

Gemeinsame Migrationen von Betriebssystem und Datenbank können trotz des vielfach erprobten Umstellungsprozesses umfangreich und aufwändig sein - abhängig von Größe und Anzahl der betroffenen SAP-Landschaften.

Aus technischer Sicht kann eine Migration durch die Einstellung der SAP-Unterstützung für eine bestimmte Datenbank- oder Betriebssystem-Plattform (etwa Informix IDS, Reliant Unix, Tru64) notwendig werden. Anlass kann aber auch eine anderweitige geplante Veränderung innerhalb der Systemlandschaft sein.