Mobiler Eigen-PC

Raspberry Pi als Desktop und Netbook nutzen

26.07.2015
Von Stephan Lamprecht

Raspberry mit WLAN ausstatten

Noch mobiler wird Ihr kleiner Rechner durch den Einsatz eines WLAN-Adapters. Der Raspberry selbst bietet nur einen Ethernet-Port. Es gibt aber zahlreiche externe WLAN-Adapter für die USB-Schnittstelle. Besonders zu empfehlen sind für den Kleinstrechner die Adapter des Herstellers Edimax. Diese basieren auf einem Chipsatz von Realtek, für den im Kernel des Systems bereits ein Treiber hinterlegt ist. Das macht die Einrichtung auch für Einsteiger unkompliziert. Da der Raspberry nur zwei USB-Ports besitzt, müssen Sie einen zusätzlichen USB-Hub erwerben, um Maus, Tastatur und WLAN-Adapter parallel betreiben können.

Wenn Sie einen Chipsatz verwenden, dessen Treiber im Kernel vorliegt, ist die Einrichtung von WLAN unkompliziert. Das Tool Wifi Config hilft dabei.
Wenn Sie einen Chipsatz verwenden, dessen Treiber im Kernel vorliegt, ist die Einrichtung von WLAN unkompliziert. Das Tool Wifi Config hilft dabei.
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Um WLAN nutzen zu können, muss das System die angeschlossene Hardware erkennen. Schließen Sie also den Dongle an eine freie USB-Schnittstelle an. Der Raspberry wird in diesem Moment automatisch neu starten. Nachdem Sie sich dann wieder am System angemeldet haben, öffnen Sie ein Terminal. Geben Sie dort den Befehl dmesgein. Sie erhalten eine Liste der an die USB-Schnittstellen angeschlossenen Geräte. Suchen Sie dort nach einem Eintrag „WLAN-Adapter“. Der signalisiert, dass das Betriebssystem die Möglichkeiten des Geräts korrekt erkennt. Wenn der Treiber korrekt genutzt wird, sollte das System eine Netzwerkschnittstelle eingerichtet haben. Geben Sie dann im Terminal ifconfigein. Wenn dort ein Eintrag wie „wlan0“ ausgegeben wird, können Sie sich an die Einrichtung des Netzwerks machen.

Die grafische Oberfläche enthält ein Werkzeug, mit dessen Hilfe Sie WLAN-Verbindungen einrichten und konfigurieren können. Klicken Sie doppelt auf „Wifi Config“. Im oberen Listenfeld sollte der Adapter zu finden sein, den Sie gerade im Terminal ermittelt haben. Klicken Sie auf „Scan“, um ein weiteres Fenster zu öffnen. Wenn Sie darin erneut auf „Scan“ klicken, untersuchen Sie die Umgebung auf Netzwerke in Reichweite. Das funktioniert nur bei Funknetzwerken, die so konfiguriert sind, dass sie ihre Kennung ausstrahlen und damit sichtbar sind. Mit einem Doppelklick auf einen Eintrag rufen Sie sich die Maske für die Konfiguration des Netzwerks auf.

Dieser Dialog erscheint auch, wenn Sie ein Netzwerk manuell eintragen wollen. Um die Zeilen korrekt füllen zu können, benötigen Sie die üblichen Angaben. Dazu gehören die Art der Verschlüsselung sowie die notwendigen Schlüssel. Wenn Sie die Einträge vorgenommen haben, drücken Sie auf „Add“. Danach ist die Netzwerkverbindung bekannt und wird in die Liste des Programms Wifi-Config aufgenommen. Netzwerkverbindungen, die sich nicht zu erkennen geben, erreichen Sie mittels „Add“ und „Manage Networks“. Spätestens mit funktionierendem WLAN haben Sie einen tollen kleinen Computer, der sich vor typischen Netbooks nicht zu verstecken braucht.

Fazit: Ja, es ist möglich, mit dem Raspberry Pi zu arbeiten. Schnell etwas im Internet nachschlagen oder den einen oder anderen Text zu bearbeiten, das beherrscht der kleine Computer allemal, und das zu einem unschlagbar günstigen Preis. Leistungswunder dürfen Sie von dem kleinen Rechner aber nicht erwarten.