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Rasanter Anstieg im deutschen Online-Werbemarkt

08.02.2007
Traditionelle Print-Medien sind die Verlierer, Google & Co. legen zu.

Das Internet entwickelt sich auch hierzulande zu einer immer wichtigeren Werbeplattform. Einer aktuellen Studie des Frankfurter Medien-Beratungshauses Timelabs zufolge werden im Jahr 2010 bereits 15 Prozent aller Netto-Werbeausgaben (Umsätze abzüglich Rabatte und kostenloser Werbung) dorthin fließen. Der deutsche Werbmarkt hatte im vergangenen Jahr ein Netto-Volumen von 21,28 Milliarden Euro und wird laut Timelabs bis zum Jahr 2010 auf 23,71 Milliarden Euro anwachsen. Dabei entfallen 3,60 Milliarden Euro auf den Online-Werbemarkt. Letzterer ist weit mehr als nur Banner-Werbung und deren Weiterentwicklung, wie sie bisherige Werbestatistiken ausweisen, erklärte Timelabs-Geschäftsführer Marc Ziegeler gegenüber der COMPUTERWOCHE. Vielmehr müsse man erfolgsbasierende Werbung wie bei Google (Adwords /Adsense) und Lead-Generation unbedingt in die Betrachtungen einbeziehen. Allein Google erwirtschaftete im letzten Jahr knapp 750 Millionen Euro in Deutschland.

Die Zuwachsraten im Internet-Geschäft sind kein Indiz für einen wachsenden Werbemarkt. Vielmehr wird es laut Studie zu erheblichen Strukturverschiebungen zwischen den einzelnen Mediengattungen kommen. Leidtragende sind vor allem heutige Print-Publikationen, die laut Timelabs bis 2010 weitere elf Prozentpunkte ihrer Werbemarktanteile im Wesentlichen an Online-Medien verlieren werden. Alle gedruckten Werbeträgermedien zusammen (Zeitungen, Zeitschriften und Fachpresse) besaßen in 2006 einen Online-Marktanteil von 16 Prozent. Google Deutschland allein jedoch konnte mit seinem Geschäftsmodell der Suchwortvermarktung einen Online-Marktanteil von 31,5 Prozent erzielen. Ziegler erwartet, dass in den kommenden Jahren eine reichweiten-orientierte Werbung immer mehr durch erfolgsabhängige Werbung abgelöst werden wird. Dies würde erhebliche Umsatzeinbußen für etablierten Verlage nach sich ziehen. Die Studie ist Anfang März bei Timlabs zu erwerben (siehe auch "Online-Verkauf wurde bisher unterschätzt"). (as)