Deutsche Tochter erwirkt einstweilige Verfügung:

Rangelei zwischen Logabax und Olivetti

31.07.1981

FRANKFURT (hh) - Eine einstweilige Verfügung gegen die Deutsche Olivetti GmbH, Frankfurt, erwirkte der Geschäftsführer der Logabax Deutschland GmbH in Frankfurt, Peter Kirchdorfer. Danach ist es Olivetti in Deutschland untersagt zu behaupten, die ausländischen Logabax-Tochter-Gesellschaften sollten geschlossen werden.

Die deutsche Olivetti-Tochter hatte nach der Übernahme der Logabax S.A. in einer- nach Angaben des Unternehmens wortgenau übersetzten - Mitteilung der italienischen Muttergesellschaft erklärt, daß die Auslandstöchter der Logabax France geschlossen werden würden (siehe CW 28/81, Seite 1); Dieses Statement stellt nach Ansicht des Logabax-Geschäftsführers einen massiven Eingriff in seine Geschäftsabläufe dar. Durch die auf dieser Erklärung beruhenden Veröffentlichungen sei das Vertrauensverhältnis zu seinen Lieferanten und Kunden in empfindlicher Weise gestört worden. Nachdem gütliche Einigungsvorschläge seinerseits bei Olivetti auf keine Resonanz gestoßen seien, habe er sich, so sagte Kirchdorfer, zu diesem Schritt veranlaßt gesehen. Er prüfe zudem, wie der Schaden zu beziffern sei.

Die "Nouvelle Logabax" an der Olivetti 65 und die Compagnie des Machines Bull 35 Prozent hält, habe als Betriebsgesellschaft zur Übernahme der Geschäftsaktivitäten der alten Logabax S.A. nur Teile des Unternehmens übernommen, meint Kirchdorfer. Dadurch sei die Situation der Töchter noch vollkommen ungeklärt.

Kirchdorfer bestätigte gegenüber VWD, daß die Logabax Deutschland den Verpflichtungen gegenüber allen Vertragspartnern nachkommen werde.

Ein Sprecher der deutschen Olivetti GmbH bestätigte den Eingang der einstweiligen Verfügung, stellte jedoch fest, daß diese Verfügung ohne Anhörung des Unternehmens durch das zuständige Gericht ergingen sei. Derzeit prüfe man den Sachverhalt. Nach Rücksprache mit der Muttergesellschaft werde man entscheiden, ob gegen ,die Verfügung Widerspruch eingelegt wird.