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Räumungsverkauf bei Merant geht weiter

12.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach geplatzten Übernahmegesprächen mit einem unbekannten Interessenten verkauft Merant sein Tochterunternehmen Datadirect für 29,3 Millionen Dollar in bar an den Risikokapitalgeber Golden Gate Capital. Als Grund gab das angloamerikanische Softwareunternehmen an, das Wachstum des für Datenbankintegration zuständigen Geschäftsbereich falle langsamer als erwartet aus. Statt dessen will sich Merant auf lukrativere Märkte konzentrieren. Im Zuge einer laufenden Umstrukturierung hat das Unternehmen bereits eine Reihe von Geschäftsbereichen abgestoßen oder geschlossen. Diese erwirtschafteten zusammen zirka 60 Prozent des Gesamtumsatzes. So verkaufte Merant im vergangenen Monat seinen Cobol-Geschäftsbereich Micro Focus an die Beteiligungsgesellschaften Golden Gate Capital und Parallax für 61,7 Millionen Dollar in Bar (Computerwoche online berichtete).

Merant hatte bereits mit einem Interessenten über den Verkauf des gesamten Unternehmens verhandelt, sich dann aber nicht einigen können. Nun überlegt das Management, was es mit seinem auf zwischen 137 und 147 Millionen Dollar geschätzten Finanzpolster anfangen soll. Zur Debatte stehen unter anderem ein Aktienrückkauf oder eine außerordentliche Gewinnausschüttung für die Anleger in Höhe von zwischen 82 und 88 Millionen Dollar. Ken Sexton, Finanzchef von Merant, weist jedoch jeden Zusammenhang einer Sonderdividende mit den gescheiterten Verkaufsgesprächen zurück.