Web

Dachzeile

Radiohead gehen neuartige Internet-Vertriebswege

01.10.2007
Die britische Kultband Radiohead verkauft ihr neues Album zunächst nur als digitalen Download auf der eigenen Homepage. Dabei dürfen die Fans selbst angeben, wie viel ihnen die Scheibe wert ist.

"In Rainbows", so der Name des neuen Radiohead-Albums, kann man ab sofort sowohl als Disc-Box (mit CD, Doppelvinyl und weiteren Extras) wie auch als Download ordern. Die 40 Pfund Sterling teuren Schachteln - die die digitale Version ebenfalls beinhalten - werden bis spätestens 3. Dezember verschickt, die Downloads starten am 10. Oktober.

Ungewöhnlich: Beim neuen Radiohead-Album sagt der Kunde selbst, was ihm der Download wert ist. Wirklich.
Ungewöhnlich: Beim neuen Radiohead-Album sagt der Kunde selbst, was ihm der Download wert ist. Wirklich.
Foto: Tim Bonnemann

Mit dem freien Kaufpreis wollen Radiohead Theorien über Online-Preise auf die Probe stellen, über die in den letzten Jahren eifrig spekuliert worden ist - vor allem die Ansicht, Fans würden einen fairen Preis für einen Download zahlen, wenn ihnen dabei die Entscheidungsfreiheit gewährt wird.

Gleichzeitig wehren sich Radiohead mit ihrem Vorgehen gegen Apples Einheitsbreipreise von 99 Cent pro Song und zehn Euro pro Album. Die Band verkauft ihre Musik nicht über Apples marktbeherrschenden Online-Shop iTunes, weil sie offenbar nur komplette Alben anbieten und nicht den Nutzern erlauben will, nur einzelne Titel herauszupicken.

Radiohead standen in der Vergangenheit bei EMI unter Vertrag. Die Verpflichtungen daraus hatten sie allerdings mit ihrem letzten Studioalbum "Hail to the Thief" von 2003 erfüllt. Seither waren Spekulationen ins Kraut geschossen, auf welche Weise die Briten ihre Musik wohl künftig unters Volk bringen würden. (tc)