Erweiterbarkeit und Handhabung
Die Erweiterbarkeit des Dell PowerEdge R815 wird durch die 2-HE-Rack-Bauform nicht besonders begünstigt. So bietet der Hersteller für eine individuelle Steckkartenkonfiguration insgesamt vier freie PCIe-Slots in überwiegend voller Baulänge sowie zwei PCIe-Slots mit halber Bauhöher an. Die Steckkarten werden ohne Werkzeug über eine Hebelmechanik am Gehäuse arretiert, was lediglich etwas handwerkliches Geschick erfordert.
Im Bereich der Acht-Core-CPUs bietet Dell für den Server aktuell Prozessoren der 6120- und der 6230-Serie an. Die 12-Core-Server Prozessoren bietet Dell von 1,70 bis 2,2 GHz in unterschiedlichen Ausführungen (616x und 617x) an. Die Preisdifferenz zwischen einer Konfiguration mit vier 2,00-GHz-Octa-Core-Prozessoren (6128) und einer Konfiguration mit vier 2,2-GHz-12-Core-Opteron-CPUs (6174) liegt nach der aktuellen Dell-Preisliste bei etwa 2760 Euro.
Das Wechseln der CPUs gestaltet sich relativ einfach. Allerdings muss zuvor der Luftführungsschacht entfernt werden. Die Kühlkörper der Prozessoren sind mit je zwei Schrauben auf dem Mainboard arretiert. Und sind nur mit einem Schraubendreher zu lösen. Erst dann kann man durch Lösen der Sockelklemmen die CPUs entnehmen. Schraubarbeiten sind nicht notwendig.
Darüber hinaus bietet der Hersteller verschiedene optionale Hardware- und Software-Erweiterungen an. Diese kann der Anwender bei der Konfiguration seines Systems individuell zusammenstellen.
Die insgesamt 32 DIMM-Slots fassen maximal 256 GByte an Speicher bei Verwendung von 8-GByte-Modulen. Die Speicherriegel befinden sich unter einer Luftführung. Für die Vollbestückung mit 32-x-8-GByte-Dual-Rank-Modulen muss der Kunde bei Dell den stolzen Preis von zirka 10.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer bezahlen. Das Wechseln der Speicherriegel ist etwas Umständlich, da vorher die Fronteinheit mittels zwei Arretierungshebel gelöst und etwas nach vorne geschoben werden muss.
Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit sind dem System aufgrund seines Rack-Gehäuses Grenzen gesetzt. So nimmt die 2 x 3 geteilte Backplane bis zu 6 Hotplug-fähige 2,5-Zoll SAS- oder SATA-Festplatten auf. Die HDDs befinden sich in einem kombinierten Kunststoff-Metall-Rahmen und sind mittels einer Hebelmechanik leicht aus dem Gehäuse herauszunehmen. Über den Status jeder einzelnen HDD informiert eine LED am Laufwerkseinschub. Zusätzlich besitzt der Rack-Server ein Slimline-Einschubschacht, das mit einem DVD-ROM-Laufwerk bestückt ist. Unter Verwendung von 2,5-Zoll-500-GByte-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 3,0 TByte.
Für eine erste schnelle Systemdiagnose haben die Entwickler dem Server ein LCD-Display an der Vorderseite spendiert. Die einzeilige Statusanzeige mit Laufbandfunktion informiert über den Status des Servers sowie mögliche Ursachen einer Systemstörung. In einem Rack-Verbund erlaubt eine Systemidentifikationstaste inklusiver blau oder gelb blinkender Anzeige an der Frontblende und der Rückseite das Auffinden des Servers.