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Qwest zieht sich aus MCI-Übernahmekampf mit Verizon zurück

03.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Übernahmekampf um den US-Telekomkonzern MCI scheint zugunsten des Branchenriesen Verizon entschieden zu sein. Der Mitbewerber Qwest teilte am Montagabend in Denver mit, dass er aus dem Bietergefecht aussteigen wird. Details würden bei der Präsentation der Zahlen für das erste Quartal am Dienstag (3. Mai) bekannt gegeben.

Eine Fortsetzung mache keinen Sinn mehr, nachdem das MCI-Management unerklärlicherweise zum dritten Mal in Folge das höhere Qwest-Angebot zurückgewiesen habe, hieß es in einer Mitteilung. "Die Entscheidung ist ein weiteres Beispiel für den Fehler des Boards, das Angebot mit dem höchsten Mehrwert für die Aktionäre anzunehmen." Das MCI-Management habe die Vorteile des eigenen Angebots bewusst ignoriert und die Finanzsituation von Qwest viel zu negativ beurteilt.

Zuvor hatte Verizon zum dritten Mal seine Offerte auf mindestens 26 US-Dollar in bar und in eigenen Aktien aufgestockt. Damit liegt das Angebot weiterhin unter den 30 Dollar, die QWest bietet.

MCI empfahl seinen Aktionären dennoch die Annahme der Offerte von Verizon. Zwischenzeitlich hatte die Konzernführung ein Zusammengehen mit Qwest favorisiert, da die Gesellschaft mit 9,7 Milliarden Dollar deutlich mehr bot als Verizon.

Von einem Zusammenschluss mit der finanzkräftigeren Verizon verspricht sich das MCI-Management bessere Chancen für die weitere Entwicklung des fusionierten Konzerns. Etliche Großkunden von MCI hätten durchblicken lassen, dass sie eine Fusion mit Verizon bevorzugen würden.

Verizon und Qwest liefern sich schon seit Februar einen Bieterkampf um MCI, die ihr Geld vor allem mit Ferngesprächen und Großkunden verdient. Sowohl Verizon als auch Qwest wollen mit dem Zukauf ihre Position auf dem US-Telekommarkt stärken, der sich in einer weit reichenden Konsolidierungsphase befindet.

Verizon ist die Nummer eins bei Ortsgesprächen in den USA und hat einen Börsenwert von 100 Milliarden Dollar. Qwest ist mit einer Kapitalisierung von etwa sieben Milliarden Dollar deutlich kleiner und hat zudem 17,3 Milliarden Dollar Schulden. (düa/tc)