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Qwest will um MCI kämpfen

16.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Carrier Qwest Communications hat noch nicht verdaut, dass er beim Werben um MCI von Verizon ausgestochen wurde. Die Verwaltungsräte der beiden Konkurrenten hatten sich am Wochenende auf einen Kaufpreis von insgesamt rund 6,8 Milliarden Dollar in bar und Aktien geeinigt, obwohl Qwest mit 7,3 Milliarden Dollar (davon drei Milliarden Dollar in bar) ein besseres Angebot vorgelegt hatte (Computerwoche.de berichtete).

Mit einer zusätzlichen Milliarde Dollar in bar habe MCI eine Menge Shareholder Value ausgeschlagen, erklärte Qwest-CEO Richard Notebaert auf der Telefonkonferenz anlässlich der vor kurzem veröffentlichen Quartalsergebnisse. Nachdem sich der MCI- Verwaltungsrat für Verizon entschieden habe, müsse man nun schauen, ob der Plan auch aufgeht, so Notebaert. Qwest selbst halte sich bezüglich MCI alle Optionen offen.

Unterdessen haben bereits einige Großaktionäre von MCI Bedenken bezüglich der mit Verizon getroffenen Kaufvereinbarung geäußert. MCI sei mehr wert als die von Verizon gebotenen 6,8 Milliarden Dollar, sagte etwa Leon Cooperman, Investment-Manager bei Omega Partners, dem "Wall Street Journal". Er verstehe die Vorbehalte gegenüber Qwest. Allerdings hätte MCI die Entscheidung nicht über das Knie brechen sollen. Das Unternehmen habe Qwest bereits nach wenigen Tagen eine Absage erteilt, während die Verhandlungen mit Verizon über Monate liefen. Die MCI- Aktionäre werden voraussichtlich im Mai über den Deal abstimmen. (mb)