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Qwest setzt MCI unter Zeitdruck

29.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die amerikanische Telefongesellschaft Qwest Communications International forderte gestern den Telekomkonzern MCI Inc auf, er müsse sich innerhalb einer Woche für oder gegen ihr Übernahmeangebot in Höhe von 8,45 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,54 Milliarden Euro) entscheiden. Die Offerte werde zurückgezogen, wenn MCI bis Mitternacht am 5. April keine Entscheidung getroffen hat, schrieb Qwest-Chef Richard Notebaert den Mitgliedern des MCI-Verwaltungsrates.

MCI hatte Mitte Februar das Übernahmeangebot von 6,75 Milliarden Dollar des Konkurrenten Verizon Communications angenommen, prüft jedoch seit einer Woche Qwests Gegenangebot. MCI, der zweitgrößte Fernsprechkonzern der USA, ist die Nachfolgegesellschaft von WorldCom. Qwest ist die viertgrößte Gesellschaft für Telefongespräche im Nahbereich.

Qwest verfügt über kein eigenes Mobilfunknetz und ist vor allem an MCIs Ferngesprächsverkehr interessiert. Deshalb hat Qwest sein Angebot an MCI mindestens vier Mal verbessert. Sollte MCI die Qwest- Offerte akzeptieren, müsste Verizon mit einer höheren Offerte nachziehen oder den Versuch aufgeben. Verizon ist die größte amerikanische Ortsgesprächsgesellschaft.

Verizon will MCI schlucken, um den Rivalen SBC Communications einzuholen, der mit der Übernahme der AT&T zum größten US-Telefonkonzern heranwächst. "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass unser bestehendes Angebot das bessere ist", sagte Verizon-Sprecher Peter Thonis. (dpa/tc)