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Qwest rechnet mit Quartalsgewinn

26.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der überraschenden Wende im Übernahmepoker um MCI hat der nun führende Bieter Qwest Communications wieder Oberwasser. Am gestrigen Montag teilte der TK-Konzern zudem mit, dass er im ersten Quartal 2005 wider Erwarten einen Gewinn ausweisen wird. Als Grund dafür verwies das Unternehmen aus Denver, Colorado, auf Sondererlöse in Höhe von 250 Millionen Dollar aus dem Verkauf seiner Mobilfunksparte. Diese wird ironischerweise von Verizon Wireless übernommen, der Mobilfunktochter des nun unterlegenen Mitbieters um MCI.

Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schätzt Qwest auf 970 bis 990 Millionen Dollar - Finanzexperten hatten hier im Schnitt nur mit einem Plus von 935 Millionen Dollar gerechnet. Der Umsatz habe unterdessen das vierte Quartal in Folge stagniert, teilte die Company mit.

Qwest-CEO und -Chairman Richard Notebaert zeigte sich mit der Entwicklung seines Unternehmens im ersten Quartal zufrieden: "Unsere anhaltende disziplinierte Kostensenkung und die Anstrengungen, unsere Anlagen zu optimieren, zahlen sich aus", sagte er. Qwest sei dadurch in der Lage, weiter in Wachstumsprodukte und andere Strategien zu investieren, um seine Wettbewerbsposition und seinen finanziellen Spielraum zu verbessern.

Notebaerts Bemühungen, die verbesserte finanzielle Situation des Unternehmens zur Schau zu stellen, überraschen wenig: Ende 2004 wies Qwest langfristige Schulden in Höhe von 16,7 Milliarden Dollar auf. Damit nicht genug, will die Company den Konkurrenten MCI für 9,9 Milliarden Dollar übernehmen, obwohl sie selbst lediglich eine Marktkapitalisierung von 6,5 Milliarden Dollar aufweist. (mb)