Anmerkungen zur CW-Marktübersicht "Abfragesprachen":

Query-Welt tabellarisch schwer erfaßbar

29.05.1981

MÜNCHEN (je) - Abfragesprachen sind schwer miteinander vergleichbar, die Gründe dafür zahlreich. Andererseits erhöht sich prinzipiell die Vergleichbarkeit mit steigender Anzahl der abgefragten Kriterien. Hier hat die IBM Deutschland GmbH Vorschläge gemacht, die wir in die Tabelle (auf den Seiten 24 und 25) zwar nicht mehr einarbeiten konnten, den Lesern aber nicht vorenthalten wollen.

Dem Problem der globalen Parameter, auf die jede tabellarische Darstellung zurückgreifen muß, entgeht auch die angesprochene Tabelle nicht. Einen Ausgleich dafür haben wir dadurch angestrebt, daß wir den befragten Anbietern über bloße Ja-/Nein-Antwortmöglichkeiten hinaus Gelegenheit zu präziseren textlichen Beschreibungen boten.

Schwerwiegender erscheinen die Probleme, die mit dem grundsätzlich unterschiedlichen Charakter der betrachteten Produkte zu tun haben. Da ist etwa der uneinheitliche Level der Query-Sprachen. Beispiele:

- Es ist nur eine - mehr oder minder-simple Abfrage möglich nach dem Muster: Zeige mir ein paar Sätze.

þDer Anwender kann in mengenalgebraischen Operationen arbeiten und seinen Anfragen beschreibende Elemente mitgeben (gilt beispielsweise für Dataquery, Natural und SQL/ DS).

þDie Anfrage ist nur datenstrukturabhängig formulierbar. Der Benutzer muß diese Strukturen kennen und die prozedurale Logik genau einhalten (gilt beispielsweise für IMS-, IDMS-und UDS-Abfragesprachen).

þDer Benutzer ist auf ein (Englisch-) Lexikon angewiesen, in das neue Vokabeln normalerweise nur vom Datenbank-Administrator eingefügt werden können.

Es bieten sich jedoch auch andere wichtige Unterscheidungsmerkmale für Query-Sprachen an. Beispiele:

Wie wird das Problem der Datenbank-Extrakte gelöst, und zwar hinsichtlich der Aktualität der extrahierten Daten, der Maschinenbelastung beim Extraktvorgang sowie bei großen Datenmengen?

Ist der Leistungsumfang der Abfragesprache so groß, daß nicht nur Suchvorgänge, sondern auch Verarbeitungsvorgänge ablaufen können, deren Ergebnisse beispielsweise Reports, Sorts oder Berechnungen sind?

Bietet die Sprache Suchsteps, also die Möglichkeit der Unterbrechung eines Abfrageprozesses an, oder muß im Extremfall etwa die gesamte virtuelle Maschine "cancelled" werden?

Fragen dieser Art kann die CW-Marktübersicht vielleicht anreißen, sicherlich nicht erschöpfend beantworten. IBM schlug vor, noch folgende Fragen in die Tabelle einzubeziehen (und lieferte die Antworten mit):

þInterface zu Programmiersprachen vorhanden? (SQL/DS: Befehle integrierbar in Assembler-, Cobol-, PL/IProgrammen. APL-DI: VS APL)

þRecovery-/Restart-Fähigkeit?

(SQL/DS: Ja, für integriertes DBMS. APL-DI: Nein)

þVerknüpfung mehrerer Dateien? (SQL/DS: Ja. APL-DI: Ja)