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Quelloffener Spam-Blocker bekommt gute Noten

04.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die im Rahmen eines Open-Source-Projekts entwickelte Anti-Spam-Software SpamBayes bekam von Betatestern gute Noten. In den USA testen den Spam Blocker mehrere Business-Schulen mir Exchange 2000 Server sowie den Mail-Clients Outlook XP und 2003 Beta. Im Gegensatz zu anderen Spam-Filtern basiert SpamBayes nicht auf Regeln und der Analyse von Schlüsselwörtern in Betreffzeile und Nachrichtentext einer Mail, sondern auf so genannten Bayesianischen statistischen Methoden (benannt nach dem englischen Mathematiker Thomas Bayes, der im 18. Jahrhundert ein Verfahren zur Wahrscheinlichkeitsfolgerung entwickelte. Damit lässt sich berechnen, wie oft ein Ereignis nicht eingetreten ist, um folgern zu können, ob und wann es künftig auftaucht).

SpamBayes untersucht zunächst die erwünschten und unerwünschten Nachrichten, die ein Anwender erhalten hat. Zum Filtern von Spam werden Informationen über Merkmale wie bestimmte Formatierungen und die Kopfdaten von Mails herangezogen. Je mehr Mails miteinander verglichen werden können, desto besser soll die Software arbeiten. Laut Larry Fresinski, CIO (Chief Information Officer) an der Business-School der Cornell University in Ithaca (Bundesstaat New York), wurden in der Praxis 99 Prozent aller Spam-Mails gefiltert. Wie viele erwünschte Nachrichten jedoch im Spam-Ordner landeten, ist nicht bekannt.

Ein Schwachpunkt der Software ist, dass Spam erst auf dem unternehmenseigenen Mail-Server gekennzeichnet werden und in einem Spam-Ordner auf dem Client landet. Der Anwender hat damit zwar eine bessere Kontrolle über seine E-Mails, das Firmennetz wird jedoch nicht von der Spam-Flut entlastet, sagte Fresinski. (lex)